Balkonbienen versus Bienensterben

BioBella | 4. Oktober 2012 11:58 Uhr

Zu Tausenden sind in den letzten Jahren Bienenvölker in Europa und Nordamerika eingegangen. Der Befall durch die Varroa-Milbe ist eine große Gefahr für Bienen, jedoch gibt es auch andere Ursachen für das große Bienensterben.

Gründe für das Bienensterben

  • Befall durch die Varroa-Milbe (legt Eier in Nachwuchs und saugt Bienen aus)
  • Kaschmir-Virus (greift Immunsystem der Bienen an)
  • Klimaveränderung (Temperaturanstieg im Frühling und erste Flugaktivität driften zunehmen auseinander)
  • Insektenfeindliche Landschaftschaftsgestaltung (zu wenige Hecken, Wiesen werden zu früh gemäht, etc)
  • Agrargifte (Insektizide, Pestizide beeinträchtigen die Gesundheit der Bienen)

Ökosystem funktioniert ohne Bienen nicht

Nachdem Bienen in unserem Ökosystem eine Hauptrolle spielen, sollten wir uns bewusst sein, dass uns ohne die fleißigen Helfer kein rosiges Leben erwartet, denn sie bestäuben etwa 80 Prozent der heimischen Klutur- und Wildpflanzen. Das bedeutet, dass ein Drittel unserer Ernährung direkt oder indirekt von den Bienen abhängt. Auch ist ihr Beitrag zu Biodiversität nicht zu unterschätzen.

Für viele Bienen ist die Stadt zum Schlaraffenland geworden. Was sich erstmals strange anhört, ist bei genauerer Betrachtung einleuchtend: Durch die landwirtschaftlichen Monokulturen fällt das Blütenangebot im ländlichen Raum mittlerweile sehr karg aus. In den  Städten hingegen finden sich in Alleen, Parks und privaten Gärten oft viele verschiedene Arten von Blüten, die die Bienen anlocken.

Städtische Bienenhaltung

Für die städtische Bienenhaltung sprechen viele Gründe. Parkanlagen, Hausgärten, Balkonkästen – in der Stadt gibt es bereits oft weit mehr Blütenangebot als auf dem Land. Außerdem kommt den wärmeliebendenTieren das Mikroklima in der Stadt zugute. Durchschnittlich zwei bis drei Grad wärmer ist es hier verglichen mit dem Umland. So können Stadtbienen im Frühjahr zeitiger und im Herbst länger unterwegs sein.

Durch die große Vielfalt an Blüten ernten Stadtimker statistisch bewiesen sogar mehr Honig als Landimker. Weder Pflanzenschutzmittel noch genveränderte Pflanzen beeinträchtigen die Qualität des Honigs. Selbstverständlich lässt man den Bienen zumindest so viel Honig wie sie für sich selbst brauchen. Im Winter Zucker als Ersatzfutter zu geben geht gar nicht! Oder man entnimmt gar keinen Honig, erfreut sich „nur“ an der Geschäftigkeit der Tiere und lässt sie ihren Zweck erfüllen, nämlich die Bestäubung der Pflanzen.

Entgegen landläufiger Meinung machen die fleißigen Insekten auch kaum Arbeit. Dosenfutter heimschleppen entfällt und die leidige Frage, wer denn nun mit Flocki Gassi gehen muss ebenso 😉 So eine Bienentracht ist ein schönes Hobby und perfekter Ausgleich zu Stress in Job und Alltag.

Balkonbienen

Für alle ganz einfach umsetzbar ist die Haltung von Bienen mittels Balkonbeute, die eigens so konstruiert wurde, dass ein bequemes, sicheres und artgerechtes Imkern am Balkon möglich ist.

Viele Großstädte verfügt auch über ein beachtliches Grünraumangebot! Wie wäre es mit eigenem Honig von IHREM Balkon?

Weiter Infos zu dem Projekt “Balkonbienen”

More than Honey

Am 8. Nov. 2012 kommt übrigens ein neuer Film in die deutschen Kinos, der genau dieses Thema behandelt: More than honey.

Bildrechte Einflugschneise und Balkontracht © www.balkonbienen.de – Bildrechte Vorschaubild und kleines Bild Biene auf Blume © Angelika Koch-Schmid, pixelio.de

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Kategorien: Bauen & Wohnen, Essen & Trinken, Tierwelt & Tierschutz

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