Eine Armlänge Abstand für mehr Nähe
Nach den Vorfällen in Köln, hat die Bezeichnung „eine Armlänge Abstand“ ja eine ganz besondere und unerfreuliche Bedeutung bekommen und EU-weit für einen Shitstorm im Web gesorgt. Darüber möchte ich aber hier und jetzt nicht schreiben, denn die Angelegenheit wurde bereits zur Genüge mit Spott und Kritik überhäuft und Du konntest Dir bestimmt schon deine eigene Meinung dazu bilden.
Außerdem schreib ich auch viel lieber über positive Themen. Eine Armlänge Abstand kann nämlich auch etwas ganz Schönes bedeuten, zum Beispiel Deinem Baby schnell und einfach Nähe und Wärme zu geben.
Eine Armlänge für mehr Wärme und Nähe
Ich kann mich noch gut an die Babyzeit meiner Kinder erinnern. Sie die ganze Nacht im Ehebett in der Mitte liegen zu haben, wollte ich nicht, aus (der unbegründeten) Angst heraus sie zu zerdrücken oder ihnen unabsichtlich die Decke über den Kopf zu ziehen. Meine natürliche Intuition jedoch sagte mir, dass ich sie dennoch auch beim Schlafen ganz nah bei mir haben möchte.
Damals war es meine eigene Idee, beim Gitterbett einen Seitenteil abzumontieren und nur durch eine Stange als Verbindung zu stabilisieren. Die Matratzenhöhe passte ich meinem eigenen Bett an und mithilfe meines Vaters entstand ein Beistellbett, wie Du es heute praktischer Weise schon fix und fertig kaufen kannst. Mit der offenen Seite stellte ich es direkt an mein Bett dran und konnte so jederzeit mein Baby berühren, beruhigen oder zum Stillen zu mir holen.
Ich bin ganz sicher, dass Babies die elterliche Nähe auch in der Nacht brauchen. Gerade in den ersten Monaten ist der Körperkontakt ja besonders wichtig, weil dieses Fühlen und Deine Stimme die besten Möglichkeiten sind Deinem Baby zu zeigen, dass es in seinem „sicheren Hafen“ ist.
Neugeborene können noch nicht genug Nahrung aufnehmen, um acht Stunden durchzuschlafen. Wacht es also in der Nacht auf, weil es Hunger hat, ist es ein Muss, dieses Bedürfnis sofort zu befriedigen. Muss das Baby erstmal lange weinen, bis es gefüttert wird, kannst Du davon ausgehen, dass es auch hellwach ist und schwerer wieder einschläft. Wenn Du Dein Baby stillst, kannst Du es vom Beistellbett auch ganz einfach zu Dir holen und anlegen, ohne dass Du dafür aufstehen musst. Das macht natürlich das Einschlafen für Dich selbst auch viel einfacher. Mit einem Beistellbett ist also auf jeden Fall beiden Seiten geholfen 🙂
Oft reicht es ja auch dem unruhigen Kind nur ein wenig über den Kopf zu streicheln, seine Hand zu halten, oder den Schnuller zu geben und es wacht erst gar nicht wirklich auf. Wenn Du für jeden Muckser aufstehen musst, wirst Du Dir sehr schnell so ein Beistellbett herbei wünschen.
Verwöhnen oder verziehen
Körperliche Nähe und emotionale Nähe sind für mich Grundsteine zum Vertrauensaufbau für Babies und Kinder. Höre nicht auf Ratschläge wie „Jetzt nimm ihn doch nicht immer gleich hoch, wenn er schreit. Du verwöhnst ihn ja.“ Babies im ersten Lebensjahr können gar nicht „verzogen“ werden (das ist übrigens etwas ganz anderes als verwöhnen!) . Ich habe meine Kinder vom ersten Tag an mit Liebe und Leidenschaft verwöhnt und sie sind trotzdem keine unleidlichen Rotznasen geworden. Im Gegenteil, sie alle haben sich mittlerweile zu wundervollen überdurchschnittlich sozialen, respektvollen, ethisch verantwortungsbewussten und vor allem glücklichen Teenagern und Erwachsenen entwickelt. Sie wissen was Dankbarkeit und Mitgefühl bedeutet und ich bin wahnsinnig stolz auf sie!
Sei fürsorglich und liebevoll mit Deinem Kind – immer – und Du wirst dafür belohnt werden.
Bildrechte © redsheep / pixelio.de
Kategorien: Artikel, Bauen & Wohnen, Kinder & Familie
Tags: Baby, Bett, Familie, Liebe, schlafen
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