Neonicotinoide verantwortlich für Bienensterben

BioBella | 30. April 2013 15:19 Uhr

Bienensterben durch Neonicotinoide

Neonicotinoide fördern Bienensterben

Einige Pestizide, insbesondere Imidachloprid, Tiamethoxam oder Clothianidin aus der Gruppe der Neonicotinoide tragen maßgeblich zum Bienensterben bei und töten auch andere Nützlinge. Wieder einmal wurde in der EU-Kommission über ein Verbot dieser Pestizide abgestimmt, doch unser „Lebens“minister Herr Berlakovich hat im Namen von Österreich erneut gegen ein Verbot der Neonicotinoide gestimmt.

Verursachen Neonicotinoide Bienensterben?

Neonicotinoide wirken systemisch, d.h. das Gift zirkuliert im Saftstrom der Pflanzen. Vergleichbar mit Nervengift beeinträchtigen sie das Orientierungssystem der Bienen und tragen so zum Bienensterben bei. Von den Agrochemie-Großkonzernen hört man immer wieder, dass die genannten Pestizide „nicht tödlich“ für die Bienen seien. Dass die Wirkung diese in ihren lebensnotwendigen Instinkten jedoch so sehr beeinflusst, dass sie im Enddefekt Verantwortung für das Bienensterben tragen wird ignoriert.

Bienen unter dem Einfluss von Neonicotinoiden

  • finden nicht mehr zurück zu ihrem Bienenstock und verenden so
  • sind nicht mehr in der Lage ihren Mitbewohnern mittels „Schwänzeltanz“ korrekte Angaben zu den Futterquellen zu geben
  • können oftmals nicht die lebensnotwendige richtige Bruttemperatur einhalten wodurch der Nachwuchs verendet
Neonicotinoide verursachen Bienensterben

Bienensterben durch Neonicotinoide

Neonicotinoide und Bienensterben gefährden Nahrungsgrundlage

Bienen bestäuben etwa 75% unserer wichtigsten Kulturpflanzen und sind somit für die Lebensmittelproduktion von größter Bedeutung. Wer die Bienenbestände eines Landes gefährdet, egal ob es sich dabei um die von Imkern gehaltenen Honigbienen oder um freilebende Wildbienen handelt, der gefährdet die Nahrungsgrundlagen unserer gesamten Gesellschaft. Bienen sind in ihrer Funktion als Bestäuber ein unverzichtbarer Teil der Landwirtschaft. Schon Albert Einstein sagte: “Wenn die Biene einmal von der Erde verschwindet, hat der Mensch nur noch vier Jahre zu leben.”

Petition zum Schutz der Bienen

Erheben Sie Ihre Stimme gegen den Einsatz von Neonicotinoiden und gegen das Bienensterben. Unterstützen Sie die Rettung der Bienen!

Zur Petition von Greenpeace „Summ mir das Lied vom Tod“

Weitere Petition der Republik Österreich: „Neonicotinoide in Österreich verbieten!

Geht es auch ohne giftige Neonicotinoide?

Neonicotinoide werden in der Landwirtschaft hauptsächlich als Beizmittel für Mais, Sonnenblume und Kürbis eingesetzt, oder im Ackerbau und Hausgarten direkt gespritzt. Durch die Monokultur, sprich dem massiven und jahrelang wiederholten Anbau der gleichen Kulturart ergeben sich für landwirtschaftliche Betriebe ökonomische und arbeitstechnische Vorteile. Gleichzeitig bedeutet es aber auch einen massiven Eingriff in das Gleichgewicht der Natur:

  • keine Artenvielfalt → Nützlinge wandern ab, Schädlinge vermehren sich übermäßig
  • einseitiger Entzug von Nährstoffen aus dem Boden → vermehrter Einsatz von Kunstdünger
  • höhere Anfälligkeit für Schädlinge und Krankheiten → verstärkter Einsatz von Pestiziden

Um zukünftig ohne giftige Neonicotinoide auszukommen muss wieder vermehrt Fruchtwechselwirtschaft betrieben werden, was einen verminderten Befall durch Schädlinge und Krankheiten zur Folge hat und auch den Boden nicht so auslaugt. Außerdem müssen Maßnahmen zur Förderung der Artenvielfalt gesetzt werden. Dann hat es auch ein Ende mit dem Bienensterben

Wäre schön, wenn die staatlichen Förderungen mal mehr der ökologischen Landwirtschaft zugute kommen würden und nicht nur der chemieintensiven industriellen Landwirtschaft!

Der Vollständigkeit halber hier aber auch ein Beitrag pro Neonicotinoide und die aktuelle Stellungnahme des Lebensministeriums.

Verwandte Artikel: „Balkonbienen versus Bienensterben“ und „Insektizide verursachen Bienensterben

Buchtipps zum Thema Bienensterben und Bienenschutz

 

 

Bildrechte: Vorschaubild und kleines Artikelbild Biene auf Blume © Angelika Koch-Schmid, pixelio.de – großes Artikelbild Bienen © Saipan, pixelio.de

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Kategorien: Essen & Trinken, Garten & Pflanzen, Tierwelt & Tierschutz

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Ein Kommentar

  1. P. Bernet schrieb am 18. Oktober 2013 um 08:02

    Eine kurze Bemerkung zu den Balkonpflanzen:
    Unsere prächtigen und farbigen Geranien, die wir auf vielen Balkonen antreffen, sind für unsere Bienen absolut wertlos. Sie sind steril und produzieren weder Pollen (Blütenstaub) noch Nektar.

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