Ostereier natürlich färben

BioBella | 4. April 2012 10:26 Uhr

Werden Sie in Ihrem Osternest gefärbte Eier finden? Wenn ja, dann sollten Sie sich mal Gedanken darüber machen, ob alle verwendeten Färbemittel gesundheitlich unbedenklich sind.

Färbemittel der Industrie bedenklich

Selbstverständlich sind verwendete Farben für Lebensmittel zugelassen, doch viele der Stoffe gehören zu den Azorfarbstoffen, die bei empfindlichen Menschen allergieähnliche Reaktionen auslösen können. Zu den konventionell verwendeten Farbstoffen gehören unter anderem Tartrazin (E 102) und Azorubin (E 122), welche durch kleine Risse in der Eierschale bis ins Eiweiß gelangen können und so in geringen Mengen mitgegessen werden. Das ist nicht für alle Menschen völlig harmlos. Hautrötungen, Juckreiz und im schlimmsten Fall auch Asthmaanfälle können die Folge sein. Außerdem stehen diese Farbstoffe in Verdacht, bei Kindern Aufmerksamkeitsstörungen zu verursachen.

Färben mit der Natur

Auch Wurzeln, Blätter und Früchte bieten eine schöne Farbpalette zum ökologischen Färben von Ostereiern. Probieren Sie es aus und lassen Sie sich von den schönen Farbtönen überraschen – grellbunt ist doch ohnehin nicht hübsch.

  • Rottöne: Rote Rübe, rote Zwiebelschalen, schwarze Johannisbeere, roter Malventee (z.B. drei Rote Rüben schälen und 30-45 Min. köcheln lassen. Rüben abseihen, einen Schuss Essig dazu und Eier darin hart kochen)
  • Gelb/Orange: Safran, Kamillenblüten, Curcuma-Wurzel (Pulver), Karotten (z.B. 10g Curcumawurzel in einem 1/2 Liter Wasser 10 Min. kochen, Wurzel abseihen und Eier darin kochen)
  • Braun: Schwarzer Tee, Zwiebel- und Walnussschalen (z.B. Schalen von etwa 3 Zwiebeln in einem 1/2 Liter Wasser ca. 20 Min. lang kochen und dann abseihen. Gekochte Eier etwa 30-45 Min. ins Wasserbad legen)
  • Grün: Spinat, Brennnesselblätter, Petersilie (z.B. 250g Spinat ein einem 1/2 Liter Wasser mit einem Schuss Essig ca. 1/2 Std. kochen. Eier mit Essig einreiben und im abgeseihten Pflanzensud hart kochen)
  • Blau bis Lila: Rotkohlblätter, Holundersaft, Heidelbeeren (z.B. 1/2 Wasser mit ca. 20g getrockneten Heidelbeeren etwa 10 Min. lang köcheln lassen, Eier dazu und weitere 10 Min. hart kochen lassen)

Färbetipps

Die Eier nehmen die Farbe besser an, wenn Sie sie kurz davor gut mit Essig abreiben. Der Sud aus Wasser, einem Schuss Essig und Pflanzenstückchen muss etwa ein halbe Stunde kochen, bevor die Eier darin hart gekocht werden.

Die Farbkraft kann durch die Beigabe bestimmter Zusätze ein wenig verändert werden. Alaun, Pottasche und Kaliumcarbonat intensivieren die Farbe, Eisennägel und Eisensalz verdunkeln die Farbe und Essig hellt die Farbe auf.

Zusätzlich zu dem guten Gefühl keine gesundheitsschädlichen Stoffe zu sich zu nehmen und der Umwelt nicht zu schaden kommt dann ja auch noch das Erlebnis des Selbermachens. Wer sich die Pflanzenzutaten nicht besorgen kann, jedoch auf natürliches Färben nicht verzichten möchte, der findet im Handel auch fertige Pflanzenauszüge und Farben.

Selbstverständlich sollen die Eier BIO-Qualität haben. Nur so gehen Sie sicher, dass sie keine Rückstände von Arnzeimitteln enthalten und die Tiere unter verträglichen Bedingungen leben. Wer den Tieren gar nicht schaden will, muss auf Eier leider gänzlich verzichten.

Viel Spaß beim Experimentieren und ein frohes Osterfest!

Bildrechte: Vorschaubild „Frohe Ostern“ © Rita Gäbel, pixelio.de – Artikelbild „Osterei rosa“ © M. Großmann, pixelio.de

 

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Kategorien: Essen & Trinken, Kinder & Familie

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5 Comments

  1. Linda Sperling via Facebook schrieb am 4. April 2012 um 10:44

    Was nicht so schön ist: Die männlichen Geschwister der Legehennen werden an ihrem ersten Lebenstag aussortiert und dann vergast oder zerhäckselt, da sie aufgrund ihrer biologischen Eigenschaften keine Eier legen können und aufgrund der züchterischen Eigenschaften nicht zur Mast taugen. Allein in Deutschland werden auf diese Weise mehr als 40.000.000 Eintagsküken jährlich umgebracht.

    Frohe Ostern? Geht auch mit Holz-, Gips- oder Pappmache-Eiern.

    Anstatt nur an die eigene Gesundheit zu denken kann man, ganz im traditionellen Sinn des Festes von Leben & Frieden, auch gerne die Gesundheit anderer Kreaturen in seine Konsumüberlegungen einbeziehen:-)

  2. biokontakte.com via Facebook schrieb am 4. April 2012 um 11:53

    ja da gebe ich dir absolut recht linda. deshalb habe ich in meinem artikel auch eine link zu der problematik veröffentlicht. bald wird es zu diesem thema auch einen eigenen artikel geben…

  3. Linda Sperling via Facebook schrieb am 4. April 2012 um 12:09

    Gestern kam zum Thema ‘Eier‘ auch ein Beitrag bei Frontal21: http://bit.ly/Hpbe3Y

  4. Ingrid Maria Heldstab via Facebook schrieb am 7. April 2012 um 06:17

    sehr gute idee, ich weihe heute meine 9-jährige enkelin in’s eierfärben und osterzopf selber backen ein:-))

  5. Ich liebe Bio via Facebook schrieb am 8. April 2012 um 19:52

    Wenn schon Hühner-Eier, dann Bio-Eier mit Naturfarben!

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