Weichmacher – Zukunft ohne Gift

BioBella | 4. April 2011 09:24 Uhr

Wieder einmal sind es unsere Kinder, die am stärksten betroffen sind. Und zwar an einem Ort, an dem wir davon ausgehen, dass unsere Kinder gut aufgehoben sind. Im Kindergarten!

Kitas überdurchschnittlich hoch belastet!

Ausgerechnet in Kitas ist die Gesundheit unserer Kinder gefährdet. Seit Sommer 2010 läuft die vom BUND ins Leben gerufene Aktion „Kitas unter der Lupe – Zukunft ohne Gift“ um auf die Belastung von Kleinkindern durch Schadstoffe aufmerksam zu machen.

Eltern und Kita-Betreiber sind aufgerufen ihre Kita der kostenlosen Laboranalyse zu unterziehen, wofür lediglich Staubproben erforderlich sind.

60 Kitas haben sich seither in Deutschland testen lassen und die Untersuchungen haben gezeigt, dass zahlreiche Kitas überdurchschnittlich stark mit gesundheitsgefährdenden Weichmachern belastet sind. Im Durchschnitt dreifach höher als normale Haushalte. Dass es in Österreich oder in der Schweiz besser aussieht ist nicht anzunehmen.

Die hormonell wirkenden Schadstoffe (Phthalate) greifen in das Hormonsystem ein und wirken reproduktionstoxisch. Sie stehen u.a. im Verdacht unfruchtbar zu machen, sowie verfrühte Pubertät und Missbildung der Geschlechtsorgane auszulösen!

Wie kommt es zu der hohen Belastung mit Phthalaten?

Ursache für die hohe Belastung der Kitas mit Weichmachern sind vor allem Einrichtungsgegenstände aus Weich-PVC wie

  • PVC-Fußböden
  • Vinyltapeten
  • Turn- und Schlafmatten
  • Tischdecken aus Plastik
  • Möbelpolsterungen aus Kunstleder
  • diverses belastetes (altes) Spielzeug

Während der Einsatz verschiedener Weichmacher in Spielzeug bereits verboten ist, ist die Verwendung in den meisten anderen Produkten weiterhin erlaubt.

Wie werden die schädlichen Chemikalien aufgenommen?

Leider können Phtalate durch jede erdenklich Art in den Organismus gelangen.

  • über die Nahrung (z.B. PVC-haltige Aufbewahrungs- od. Transportdosen)
  • über die Haut (direkter Kontakt mit durch Phthalat belasteten Gegenständen)
  • über die Atmung (durch mit Ausdünstungen belasteten Staub)

Dieser ZDF-Beitrag gibt eine gute Übersicht über die Weichmacher-Problematik in Kitas.

Was können wir dagegen tun?

Beteiligen Sie sich an der kostenlosen Aktion „Zukunft ohne Gift: Kinder vor Schadstoffen schützen“ und senden Sie eine Staubprobe an den BUND.

Fordern Sie Verbraucherschutzministerin Aigner auf, eine entsprechende Regelung durchzusetzen, um unserer Kinder vor Schadstoffen zu schützen.

Informieren Sie Verwandte, Bekannte und Freunde über diesen Missstand.

Um die Belastung in Kinderzimmern und Kitas so gering wie möglich zu halten gibt es Tipps für eine giftfreie Umgebung.

Auf dieser Liste finden Sie besonders belastete Produkte und Gegenstände als auch Tipps für Alternativen.

Der BUND bietet Ihnen unter Fragen & Mitreden auch die Möglichkeit Ihre ganz persönlichen Fragen zu diesem Thema zu stellen.

Nicht vergessen: Auskunftsrecht für Konsumenten nach REACH nutzen!

Meine persönliche Stellungnahme:

Ich gehe mal davon aus, dass dieser skandalöse Zustand eins zu eins auch auf Österreich oder die Schweiz (und natürlich auch andere Länder) übertragen werden kann und stelle mir die Frage ob man das verpflichtende Kindergartenjahr unter diesen Umständen überhaupt absolvieren muss…!?

Meine Kids sind ja aus dem Kindergartenalter schon heraus, aber viele meine Bekannten haben Kinder, die den Kindergarten besuchen. Sie sind über die Problematik der Weichmacher informiert und schützen ihre Kinder so gut als möglich. Es wird nur hochwertiges (und dafür weniger) Spielzeug gekauft, Jausenbrote kommen in keine Plastikdosen und Getränke nur in BPA-freie Flaschen.

Dass sie sich jetzt fragen Wozu die ganze Mühe, wenn sie im Kindergarten doch wieder den schädlichen Giftstoffen in stark erhöhtem Ausmaß ausgesetzt sind! kann ich nachvollziehen.

Trotzdem: Liebe Eltern da draußen! Lasst Euch nicht demotivieren! Stellt Euch auf die Beine und fragt in den Kitas nach! Nützt Euer Wissen und gebt es weiter. Gemeinsam wollen und können wir etwas bewirken!


 

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Kategorien: Gesundheit & Wellness, Kinder & Familie

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Ein Kommentar

  1. The Energy Point – Sabine Rueland via Facebook schrieb am 26. April 2011 um 13:55

    wird gleich weitergepostet 🙂

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