Hat der Luchs eine Chance?

BioBella | 9. September 2014 11:48 Uhr

LuchsBereits seit einigen Jahren gibt es verschieden Luchsprojekte in Österreich. 2011 etwa wurden zwei Luchse aus der Schweiz im österreichischen Nationalpark Kalkalpen angesiedelt. Dass sich diese kurz darauf auch erfolgreich fortgepflanzt haben, ließ die Hoffnung auf Erfolg wachsen. Luchsin Freia gebar 2012 zwei gesunde Junge.

Zwei Jahre später nämlich 2013 wurde Luchsin Kora umgesiedelt und brachte ebenso kurz nach ihrer Eingewöhnung Junge zur Welt. Die Umsiedelung von Tieren funktioniert also, doch es braucht noch weit mehr Exemplare, um eine überlebensfähige Luchspopulation in den Kalkalpen zu sichern.

Effektiver Schutz für die Luchse

Für einen größtmöglichen Schutz der Luchse, ist es notwendig das Verhalten der Tiere bestmöglich zu kennen, was bei dieser äußerst scheuen Tierart sehr schwierig ist. Eine gute Möglichkeit ist das Anbringen von Peilsendern. (PDF Luchs-Monitoring Jahresbericht 2013)So können die Tiere ständig überwacht werden, ohne sie in ihrem Tagesablauf zu stören. Es wird ermittelt wie weit bzw. wo die Luchse umher streifen oder wo sie ihre Jungen gebären. Außerdem werden im Wald Fotofallen angebracht, welche immer wieder Bilder der Luchse liefern. Im Winter zeugen auch Spuren im Schnee vom Gedeihen der jungen Population.

Die gesammelten Informationen werden vom Arbeitskreis LUKA (Luchs Kalkalpen) genauestens aufgezeichnet und die Schutzmaßnahmen angepasst. Um den scheuen Tieren eine Zukunft in den oberösterreichischen Kalkalpen zu ermöglichen, wären weitere Ansiedelungen in umgrenzenden Bundesländern hilfreich. Verstärkt wird auch mit Partnern im Dreiländereck zusammen gearbeitet.

Bestie Mensch

Wer glaubt, dass nur der fehlende Lebensraum geschützte Tiere wie Luchs, Wolf oder Seeadler gefährdet, der irrt. Die größte Gefahr stellt der Mensch dar. Nicht nur die Projektmitarbeiter sondern ganz Österreich war im Sommer 2013 schockiert, als zwei getötete Luchse in einem Plastiksack in einem Bootshafen im Bezirk Melk gefunden wurden. Unbegreiflich zu welch Taten die Rasse Mensch fähig ist. Mit einem Schlag wurde das mühsam aufgebaute und kostspielige Luchsprojekt gefährdet. Leider konnten die Täter trotz Aussetzung einer hohen Belohnung nicht ausgeforscht werden.

Aktuell erschüttert ein neuer Fall von Wilderei die ambitionierten Naturschützer. Einer der erst im April 2014 im Kärntner Lesachtal ausgewilderten Luchse scheint einem Wilderer zum Opfer gefallen zu sein. Das Funkhalsband wurde gefunden, vom Luchs jedoch fehlt seit 8. August 2014 jede Spur…

Dass es auch in anderen Ländern nicht besser aussieht, zeigt das Beispiel im mazedonischen Nationalpark Mavrovo, wo zwei große Wasserkraftwerke gebaut werden sollen. Für den dort ansässigen Balkanluchs würde das das endgültige Aus bedeuten. Mit geschätzten 50 Exemplaren ist dieses Gebiet mit Luchsen noch relativ gut besiedelt und sollte  auf jeden Fall geschützt werden. Unterzeichnen Sie die Petition gegen den Staudamm im Nationalpark Mavrovo!

WWF Fact-Sheet Luchs

Luchsprojekt im OÖ Böhmerwald

Quelle und Bildrechte © WWF

Luchs

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Kategorien: Artikel, Tierwelt & Tierschutz

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Ein Kommentar

  1. T.c. Ber Hayret via Facebook schrieb am 16. September 2014 um 23:13

    ich liebe luchse, die müssen weiter leben 🙂

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