„Rest“-Risiko Atomkraft

BioBella | 19. Januar 2011 15:06 Uhr

Nach dem gestrigen Abendfilm „Restrisiko“ auf SAT 1 mache ich mir wieder mal so meine Gedanken, Ärger und Ängste kriechen in mir hoch. Erst vor Kurzem, im November 2010, verfolgten wir das Wendland im Ausnahmezustand. Gorleben steht wie kein anderer Ort für einen Konflikt, der Deutschland schon seit Jahrzehnten spaltet.

Risiko Atomkraft

  1. Nutzung der Kernenergie
  2. Sicherheit der Kernkraftwerke
  3. Ungelöstes Problem des atomaren Restmülls

Trotz der immer größer werdenden Protestbewegung wurde die Laufzeitverlängerung für deutsche Kernkraftwerke beschlossen. Und das, obwohl die Regierung das Problem des atomaren Restmülls kennt. Man begnügt sich mit der Hoffnung, dass sich dafür irgendwann einmal eine elegante Lösung findet…

Sicherheit der deutschen Atomkraftwerke

Prinzipiell gelten deutsche Kernkraftwerke als sicher, aber das ist relativ, denn es gibt Faktoren, die sich letztendlich nicht kalkulieren lassen. Es ist nicht möglich, alle Eventualitäten im Vorfeld auszuschließen. Die Gefahr ist also durchaus real. Sollte etwas schief gehen, sind die Konsequenzen enorm.

Fest steht, dass die Kernkraft eine Technik ist, die keine Fehler verzeiht. Ursprünglich ja für militärische Zwecke entwickelt, sah man damals plötzlich eine schnelle Möglichkeit das Energieproblem zu lösen. Doch die Kernkraft ist eine gefährliche Technik und es gibt doch wahrlich andere Technologien, deren Tragweite bei einem Störfall nicht so groß ist, wie bei einem kerntechnischen Unfall.

Reaktorunfall in Deutschland wäre eine Katastrophe

Ein außer Kontrolle geratener Reaktor wäre eine Katastrophe, größer noch als die in Tschernobyl, wo die Schätzungen zwischen 50.000 und 900.000 Opfern schwanken. Kein wirksamer Katastrophenschutz wäre umsetzbar, da Deutschland zu dicht besiedelt ist. Und es ist auch keine „Selbstmord-Armee“ vorstellbar wie in Russland, die den ganzen Atomschrott danach unter Opferung des eigenen Lebens entsorgen würde. Die Langzeitfolgen wären immens.

Risiko Flugzeugabsturz

Immer wieder hört man auch vom Restrisiko eines Flugzeugabsturzes direkt auf ein Atomkraftwerk. Sei es nun durch einen unglücklichen Zufall oder durch einen anderen unvorstellbaren Aspekt: dem Terroranschlag. Dass das „Undenkbare“ gedacht werden muss, wurde uns durch 9/11 schmerzhaft vor Augen geführt.

Eine Studie dazu ergab, dass hier mit großflächiger Zerstörung des Reaktorgebäudes und somit der Freisetzung von großen Mengen an Radioaktivität gerechnet werden muss.

Die Atomkraft und die Politik

Wissenschaftler sind der Meinung, dass Deutschland in etwa 10 Jahren in der Lage wäre, sich zu 100% aus erneuerbarer Energie zu versorgen. Doch die Politik zog es vor, die Monopolstellung der vier großen Energieunternehmen (Vattenfall, E.ON, RWE und EnBW) zu sichern. Der Vorwurf einer zu großen Einflussnahme der Wirtschaft auf die Politik steht im Raum.

Proteste gegen Atomkraft

Der Widerstand der Bevölkerung wird heftiger. Sie fühlt sich durch die über ihre Köpfe hinweg beschlossene Laufzeitverlängerung betrogen. Die Anti-Atom-Bewegung wird hauptsächlich von der jüngeren Generation getragen, denn abgesehen vom immer drohenden Unfallrisiko ist das Grundproblem der Atompolitik der Atommüll. Und der gefährdet unsere Zukunft.

Sind die Ängste der Kritiker übertrieben?

Hört man auf die Aussagen der Kraftwerksbetreiber oder verantwortlichen Politiker, so ist das Restrisiko beherrschbar, ein Unfall extrem unwahrscheinlich.

Atomgegner hingegen warnen, dass ein Weiterführen von vor allem alten Atomkraftwerke wie Biblis oder Krümmel ohne wesentliche Nachrüstungen nicht verantwortbar ist!

Man nehme bitte zur Kenntnis, dass nur ein einziger Castor Behälter in etwa so viel radioaktives Material enthält, wie 1986 in Tschernobyl insgesamt freigesetzt wurde!

Bis heute gibt es weltweit kein atomares Endlager und vielleicht wird dies auch prinzipiell nie möglich sein…!

Die Lösung: Atomausstieg selber machen!

Wieso auf die Entscheidung der Politiker warten? Nachdem wir mündige Bürger sind, steht es uns frei, unseren Stromanbieter selbst auszuwählen. Also nichts wie los und zu einem umweltfreundlichen Stromanbieter wechseln. Wenn keiner mehr Atomstrom beziehen möchte, dann werden die Kernkraftwerke wohl oder übel zusperren müssen! Angebot und Nachfrage Leute! Und dass Ökostrom teurer sein soll, glaubt hoffentlich eh keiner mehr!


Tchibo Strom Campaign

Weiterführende interessante Links:

www.atomausstieg-selber-machen.de – Informationsseite für Deutschland

NaturstromHandel GmbH – 100% Ökostrom Anbieter für Deutschland

AAE Naturenergie – 100 % Ökostrom Anbieter für Österreich

Karte Atomkraftwerke in Europa – beängstigender Blick auf unsere Umgebung

Gefahren der Atomkraft – Zusammenfassung von Greenpeace

Schockvideo gegen Atomkraft – eindrucksvolles Video von Greenpeace

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Kategorien: Umwelt & Energie

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7 Comments

  1. Christian Hiel via Facebook schrieb am 19. Januar 2011 um 15:33

    Rest-Risiko ist jenes Risko, das uns den Rest gibt …

  2. Gerson Ortmann via Facebook schrieb am 19. Januar 2011 um 15:40

    Seh ich genauso, und daher nutze ich Strom von LichtBlick, der zu 100% aus Wind, Wasser, Solar und Erdwärme gespeist wird. Dies ist mein kleiner Beitrag zur Abschaltung der AKWs

  3. biokontakte.com via Facebook schrieb am 19. Januar 2011 um 15:48

    @ gerson: würde nur jeder diesen „kleinen“ nämlich persönlichen beitrag leisten… das ende der AKWs wäre besiegelt 🙂

  4. Berndl Christine schrieb am 19. Januar 2011 um 16:15

    Ich bin zufriedene Kundin der Alpen Adria Energie http://www.aae.at. Sauberer Strom (kontrolliert vom Umweltzeichen, empfohlen von den Umweltorganisationen) ohne CO2 und Atom!
    http://www.global2000.at/site/de/magazin/technologie/AAE/

  5. Andreas Fuchs via Facebook schrieb am 19. Januar 2011 um 16:33

    Ich bin auch am switchen und bin grad am Angebote prüfen. Das ist nämlich genau der Punkt. Ändern kann nur der Kunde was wenn er den Umsatz in nachhaltigen Unternehmen generiert und den anderen damit wegnimmt.

    Politisch ist da nichts zu machen 😉

  6. Angelika Bachmann via Facebook schrieb am 19. Januar 2011 um 16:47

    Abstimmen mit den Füßen oder per Bankkonto ist auch Politk 🙂

  7. enrev schrieb am 6. Dezember 2011 um 18:50

    Die Energie der Zukunft für die Menschheit ist die Raumenergie, siehe http://www.enrev.de .

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