Der große Bio-Schmäh?

BioBella | 13. Februar 2012 16:43 Uhr

Das neue Buch "Der große Bio-Schmäh" erhitzt die Gemüter

Ein neues Buch mischt gehörig die Bio-Szene auf. In „Der große Bio-Schmäh“ geht es darum, unter welchen Bedingungen Großkonzerne wie Spar, Billa, Hofer oder Lidl diese Mengen an Bio-Lebensmittel in die Regale bringen. Die Giganten mit ihren Bio-Eigenmarken haben BIO erschwinglich gemacht und so in fast alle Haushalte gebracht  ist gut. Dass sie mit den Bio-Pionieren nicht viel gemeinsam haben und den „Bio-Gedanken“ nicht im gewünschten Ausmaß umsetzen können ist schade, aber nur weil Biobrot nicht aus Omas Ofen kommt sondern aus der Großbäckerei ist es noch lange kein (Bio)Schmäh! Inhaltsverzeichnis hierBestellen können Sie das brandaktuelle Buch hier.

Gute Message – Schlechter Titel

Der große Bio-Schmäh

Der vom Autor Clemens G. Arvay gewählte Titel „Der große Bio Schmäh“ ist leider äußerst kontraproduktiv. Kleingeistige Bio-Kritiker reiben sich die Hände. Sie haben ja schon immer gewusst, dass BIO nur ein Verkaufsschmäh ist…

Es wird aber nicht die BIO-Idee an sich kritisiert, sondern die Vereinnahmung durch die Großkonzerne. BIO ist und bleibt BIO. Es geht um die Industrialisierung des ökologischen Landbaus und dass die immer sehr idyllisch gestaltete Werbung von vielen als Täuschung der Konsumenten gewertet wird.

Kommentare zum Bio-Schmäh aus der grünen Szene

Nachdem das Buch so kontrovers diskutiert wird, habe ich ein paar Persönlichkeiten aus der Bio- bzw. Ökoszene zu dem neuen Buch befragt. Sie alle kommen aus verschiedenen Bereichen und es ist interessant, sich mit den verschiedenen Sichtweisen auseinander zu setzen.

Michael „Solar“ Sigmund (Umweltgemeinderat Pressbaum) kommentiert den „Bio-Schmäh“ aus Sicht des Energieexperten

Ja, natürlich wird Supermarkt Bio-Brot in Massenbäckereien gebacken! Und das ist auch gut so! Stellen wir uns einmal vor, fast alle Bäuerinnen und Bauern würden in idyllischen Mini-Backstuben jeweils Mini-Mengen an Brot und Gebäck backen.

Wenn wir damit Milliarden von Menschen ernähren wollten, müsste es extrem viele Mini-Backstuben geben. Und die wären alle EXTREM ineffizient! Auch was den Einsatz von Energieträgern betrifft! Der Energieverbrauch pro kg Brot wäre extrem hoch! Für eine halbwegs nachhaltige Lebensmittelproduktion zur Versorgung von 7 Mrd. Menschen sind EFFIZIENTE Massenbetriebe nötig. Aber OHNE verschwenderischem Einsatz von Stickstoffdünger, wie es in der herkömmlichen Intensivlandwirtschaft passiert. Und OHNE massigem Einsatz von Pestiziden, welche langfristig Mensch und Umwelt vergiften. Die nachhaltige Versorgung von so vielen Menschen kann NUR funktionieren, wenn

  1. in den Ernährungsplänen VIEL VEGANES vorkommt (Obst, Gemüse, Tofu, Tempeh, Seitan, etc). Das heißt aber NICHT, dass alle reine VeganerInnen, oder VegetarierInnen werden müsste.  Nein, nur der VEGANE ANTEIL an der gesamten Ernährung sollte möglichst hoch sein.
  2. der Anbau der veganen Lebensmittel hauptsächlich nach europäischen BIO-RICHTLINIEN erfolgt. D.h. KEINE Überdüngung, KEINE Vergiftung der Menschen und der Böden, etc.
  3. die Produktion der Lebensmittel hauptsächlich in EFFIZIENTEN Massenbetrieben erfolgt! Das einzige, wo es sicher noch Verbesserungsbedarf gibt ist bei den TIERSCHUTZ-RICHTLINIEN.

Ludwig Gruber (GF der Bio-Hotels) prangert Gewinndenken der Großkonzerne an

Niemand bestreitet den Mehrwert von Bioprodukten und niemand bestreitet die ehrgeizigen Vorgaben zB von Zurück zum Ursprung. Danke dafür – diese Produkte sind um Klassen besser als die besten konventionellen Produkte. Was aber zur Diskussion steht, sind die Folgen der Vorgaben der Großkonzerne an die Bio-Bauern.

Rewe & Co stellen Produkte nur unter bestimmten Bedingungen, die der Erzeuger erfüllen muss ins Regal. Schön, dass CO2 reduziert wird, und schön, dass Bioprodukte so günstig sind und schön, dass sie schon das ganze Jahr über verfügbar sind. Aber die Rahmenbedingungen haben keinen Stein auf dem anderen gelassen. Nur die intensivsten Biobetriebe kommen da mit. Wer sich nicht den Bedingungen fügt oder zu diesen Bedingungen/Preisen nicht liefern kann, fliegt raus. Das fatale in Österreich ist, dass es nur drei große Biomarken gibt und daher viele Bioprodukte gar nie zum Verbraucher vordringen, weil sie aus irgend einem Grund bei genau diesen drei Schnittstellen nicht durchkommen.

Das ist der wesentliche Inhalt meines Vorwurfes und der lässt sich nicht widerlegen, solange die Einkaufspolitik der Großkonzerne ausschließlich Gewinnmaximierung zur Vorgabe haben. Ein wesentlicher Teil der heilen Welt aus den Ursprüngen der Biobewegung ist verloren gegangen, weil die Struktur des Handels die bestimmendste ist in der gesamten Wertschöpfungskette vom Vorlieferanten des Bauern bis zum Konsument. Da hilft auch kein Herumdrücken und Schönreden.

Oliver Rückemann (Autor von Ökolution 4.0) nimmt Konsumenten in die Pflicht

Das Buch beleuchtet Dinge im Detail, die wichtig sind, aber jedem klar sein können. Dass Bio Artikel großer Lebensmittelketten nicht hochwertig sein können, liegt im Grunde auf der Hand und erklärt sich nicht zuletzt durch den Preis. Aber vielen Verbrauchern geht es nicht darum, sich mit den Dingen auseinander zu setzen – schon gar nicht mit denen, die sie tagtäglich ihrem Körper zumuten.

Es geht ihnen vor allem darum, sich selbst bescheinigen zu können, dass sie alles erdenkliche tun, obwohl sie faktisch nichts ändern. Dennoch ist das Aufdecken der Missstände und der Bedingungen in den Massentieranlagen und vermeintlichen Bio Äckern ein wichtiger Beitrag. Der Konsument muss endlich Verantwortung übernehmen. Es ist nicht nur die Gier nach Gewinnmaximierung, die dem Problem zu Grunde liegt. Es ist vor allem die Ignoranz des Verbrauchers. Hier wie an so vielen anderen Stellen nutzt er die kognitive Dissonanz, um sich sein Fehlverhalten schön zu reden.

Ekkehard Lughofer (Biohof Adamah) über den „Bio-Schmäh“

Ich kenne das Buch „Der große Bio-Schmäh“ nicht sondern nur den Standard Artikel bzw. die Geschichten auf Biorama.at und auf fm4.at.

Ich bin ein grundsätzlicher Gegner von Schwarz-weiß-denken und wünsche mir eine differenzierte Diksussion über die Entwicklungen im Bio-Landbau, die sicher auch nicht nur in die richtige Richtung gehen.

Dass konventionelle Handelsstrukturen, die 5% ihres Umsatzes mit Bio-Lebensmittel machen, insgesamt von konventionellem Denken und Handeln geprägt sind, auch eine entsprechend Rückwirkung auf die Bio-Betriebe besitzen mit denen sie zusammenarbeiten sehe ich auch so.

Zumindest gib es eine Bio-Verordnung der EU die als Mindeststandard eingehalten werden muß. Allein die Einhaltung dieser Kriterien stellt schon einen wesentlichen ökologischen Mehrwert der Bio-Lebensmittel im vergleich zu konventionell produzuzierten Lebensmitteln dar.

Bio Lebensmittel auch in eine Preisspirale nach unten zu integrieren halte ich für kontraproduktiv. Dies führt letztlich zur Aushölung der Prinzipien und der Idee des ökologischen Landbaues.

Alternative Direktvermarktungssysteme wie unser Bio-Kistl bieten auch fürtkleinstrukturierte ProduzentInnen eine Absatz-Möglichkeit abseits der ausgetretenen Pfade und permanentem Preisdruck. Wir stehen für Bioprodukte mit Biographie von unseren eigenen Feldern und von Partnerbetrieben mit deren Produktion wir uns identifizieren können.

Die undifferenzierte Art und Weise wie die Diskussion vom Autor geführt wird, in dem er vieles über einen Kamm schert, schadet der Entwicklung und Glaubwürdigkeit des biologischen Landbaues wohl eher als diese zu unterstützen. Im günstigsten Fall regt es eine öffentliche Diskussion über die Entwicklung des Bio-Landbaues an und schafft Bewusstsein für Lebensmittelqualität abseits anonymer Supermarkt Massenware.

Auch Michael Hartl (Experiment Selbstversorgung) widmet dem Buch „Der große Bio-Schmäh“ zwei Artikel

Artikel über das Buch „Der große Bio-Schmäh“ und aufklärende Worte im Interview mit dem Autor Clemens G. Arvay

 

Der für mich (BioBella) wichtigste Aspekt ist immer noch die Tatsache, dass mein Essen in ursprünglichem Zustand, also ohne Pestizide, Kunstdünger und Antibiotika, auf den Teller kommt. Das ist gesund für Mensch und Umwelt. Dass Tiere nicht leiden müssen sollte Voraussetzung sein. Hier hilft nur Fleischkonsum einzuschränken oder ganz bleiben zu lassen. Die Vorgehensweisen der Handelsketten sollten auf jeden Fall kritisch hinterfragt werden. Wer die Praktiken von Rewe & Co nicht unterstützen möchte, findet in Arvays Buch auch Alternativen und Wege wie man sich z.B. regional organisieren kann. Das Buch werde ich mir auf jeden Fall besorgen…

Ein großes Dankeschön an meine Bio-Schmäh-Rezensenten!

Download Inhaltsverzeichnis von „Der große Bio-Schmäh“ hier.

Bestellenmöglichkeit für „Der große Bio-Schmäh“ hier.

Bildrechte: Autorenbild C.G. Arvay © Pascal Violo

 

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Kategorien: Essen & Trinken, Ethisch & Sozial, Gesundheit & Wellness, Tierwelt & Tierschutz

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46 Comments

  1. Steff schrieb am 13. Februar 2012 um 19:00

    Guter Artikel im Großen&ganzen. Aber journalistisch beleuchtet verstehe ich nicht, was der Kommentar durch „Ekkehard Lughofer (Biohof Adamah)“ da zu suchen hat. Bitteschön, der schreibt ja, er hat das Buch gar nicht gelesen. Und dann wirft er aber dem Autor eine „undifferenzierte Art der Diskussion“ vor. Ich glaub mich laust der Affe!

    Kann von mir sagen, dass ich das Buch inzwischen selbst schon gelesen habe. Und undifferenziert ist da sicher nichts drinnen. Das ist ein Vorurteil.
    Welchen Sinn soll es geben, ein Buch zu beurteilen, ohne dass einer es gelesen hat? Müsste man aus dem Artikel wieder raus entfernen meines Erachtens.

  2. Steff schrieb am 13. Februar 2012 um 19:08

    … außerdem empfiehlt der Reporter/FM4, wovon der Biohof-Adamah-„Rezensent“ schreibt, das Buch jetzt sogar als sehr empfehlenswert. Wieder dasselbe: Zuerst Buch nicht gelesen und geschimpft. Dann Buch gelesen und begeistert.
    Biorama hat das Buch übrigens auch nicht gelesen. Dort steht, dass sich der Artikel aufs Buch nicht bezieht. Finde das schon arg, wenn da jetzt drauf verwiesen wird.

  3. BioBella schrieb am 14. Februar 2012 um 11:57

    Mir gefällt der Bio-Rama Artikel sehr gut und auch wenn er sich nicht direkt auf das Buch bezieht, so geht es darin doch genau um das angesprochene Thema. Deshalb möchte ich den Link dazu meinen Lesern zur Verfügung stellen. Jeder mündige Konsument kann/soll sich selbst ein Bild machen können.

    Und ja, Ekkehard Lughofer hat das Buch nicht gelesen. Das stimmt. Ich wollte einfach auch einem regionalen Bio-Anbieter eine Stimme geben, vor allem auch wegen seines Hintergrundwissens durch seine Diplomarbeit mit dem Thema „Einfluss unterschiedlicher Vermarktungsformen auf die Treibhausgas-Emissionen ausgewählter Gemüsearten unter Berücksichtigung des Einkaufsverkehrs“.

    Es wurde ja bereits viel kommuniziert über dieses Buch und es gibt auch ein für alle einsehbares Inhaltsverzeichnis. Vielleicht hat Herr Lughofer seine Schlüsse daraus gezogen.

    Danke jedenfalls für Dein Kommentar Steff.

    Liebe Grüße
    BioBella

  4. Steff schrieb am 14. Februar 2012 um 15:08

    Aber wir halten fest: Rezensent hat das Buch nicht gelesen, unterstellt dem Autor aber trotzdem „Undifferenziertheit“. Genau dieser Einwand trifft aber nicht.

  5. BioBella schrieb am 15. Februar 2012 um 15:05

    Ja! Wir halten das hiermit feierlich fest! Ich habe das Buch auch noch nicht gelesen. Aber durch die vielen Artikel und Kommentare auf verschiedensten Medien bekommt man schon auch einen guten Überblick in welche Richtung das Buch geht und was es aussagt. Ich denke dass Herr Lughofer daraus seine Schlüsse gezogen hat. Aber ich vielleicht gibt er hier ja nochmals eine Stellungnahme dazu ab.

  6. Ekkehard Lughofer schrieb am 15. Februar 2012 um 19:56

    Hallo Steff, Hallo Biobella,

    also um das nochmals klarzustellen, ich bin kein Rezensent des Buches, sondern wurde von einem Bekannten gefragt ob ich an Biobella nicht eine Stellungnahme zur Diskussion über den Bio-Schmäh abgeben könnte.

    Die Unterstellung der undifferenzierten Auseinandersetzung gegenüber dem Autor ist natürlich nicht zulässig und war so auch nicht beabsichtigt. Ich hab mich hier leider falsch ausgedrückt.

    Ich wollte eigentlich sagen, dass ich mir keine undifferenzierte Diskussion über Bio-Lebenmittel unter dem Titel BIO SCHMÄH im Sinne „Bio ist alles Lug und Betrug“ wünsche, die letztlich nur der konventionellen Agrarlobby in die Hände spielen würde.

    Wie ich in meiner Stellungnahme an Biobella oben geschrieben habe, hoffe ich, dass das Buch eine konstruktive öffentlich Diskussion über die Entwicklung des Bio-Landbaus auslöst und Bewusstsein bei den KonsumentInnen für Bio-Lebenmittel abseits anonymer Massenware schafft.

    Ich freue mich, dass dies offenbar auch gelingt und der Autor in Interviews klarstellt, dass es ihm um das Aufzeigen falscher Entwicklungen in der Bio-Landwirtschaft geht und nicht darum Bio grundsätzlich in Frage zu stellen.

    Ich hoffe ich finde demnächst Gelegenheit mich auch näher mit dem Buch auseinanderzusetzen.

  7. Steff schrieb am 16. Februar 2012 um 10:12

    Hallo Ekkehard, danke für die klärenden Worte! Bin ganz Deiner Meinung.

    @BioBella: Ist nur ein Vorschlag, aber man könnte den Teil im Artikel ja etwas abändern, in dem Sinne wie Ekkehard das jetzt beschrieben hat? Weil da steht halt noch immer Klingt halt gleich ganz anders.
    Liegt natürlich nur bei Dir 😉

    S.

  8. Andreas Quella-Gratze schrieb am 17. Februar 2012 um 00:46

    an Herrn Michael “Solar” Sigmund, … Sie meinen wir versorgen 7 Mrd. Menschen mit Brot oder Lebensmittel? hab ich da irgendwas verschlafen? das kommt bei manchen aber nicht an das Essen, dafür bekommen aber die anderen halt mehr, auch wurst, wir brauchen Zahlen. Sie sprechen von einer Notwendigkeit der Massenproduktion? Effiziente Massenproduktion? Kleine Bäcker sind Ineffizient? wie war das doch gleich? wie viel Brot wird pro Tag weggeschmissen? neue Rechnung, kleiner Bäcker kann sichs nicht leisten Brot weg zu schmeißen. es können ja auch regionale größere Betriebe sein. dann braucht man das Brot nicht um die halbe Welt zu schicken, spart auch Energie. und nun zur Qualität: zuerst wird die Maschine gebaut, dann der Teig „konstruiert“, der in der Maschine verarbeitet werden kann. ich kann das Zeug nicht Essen. man sollte das Kochen auch einstellen. Eine effizientere Massenproduktion von Fertiggerichten ist sicher nachhaltiger, als wenn jeder Kocht. heute isst Österreich Linsensuppe mit Frankfurter. Mit dem Rest Ihrer Aussage stimme ich überein. Sorry, das war jetzt auch ein wenig schnippisch von mir. ich danke Ihnen und allen anderen für ihre Beiträge zu diesem thema. andreas

  9. Antje Radcke schrieb am 18. Februar 2012 um 15:27

    Hallo zusammen,

    erstmal ganz herzlichen Dank für den Anstoß zu dieser Debatte hier. Als der Artikel im Standard erschien (danke, Ludwig Gruber, für den Hinweis darauf), wollte ich eigentlich spontan dazu etwas schreiben – hatte mich aber gerade an einem „Fall“ ähnlichen Kalibers abgearbeitet (http://antje-radcke.blogspot.com/2012/01/ich-liebe-marchen.html). Es ging um das Buch „Ende der Märchenstunde – Wie die Industrie die Lohas und Lifestyle-Ökos vereinnahmt“.

    Bücher wie diese lassen sich momentan wohl gut verkaufen. Mir kommt es so vor, als seien sie gedacht für alle diejenigen, die mit ihrem schlechten Gewissen nicht mehr zurecht kommen und denen langsam die Argumente ausgehen – überall müssen sie sich heute auseinandersetzen mit den vegetarisch oder vegan Lebenden, Vollwert-Ernährenden, Bio-Kaufenden, Ökostrom-Beziehenden oder Biohotel-Urlauber(inne)n. Das ist nicht leicht. Und da freut man sich dann schonmal über ein „aufklärerisches“ Buch, das einen wieder mit neuen Weisheiten versorgt.

    Das würde ich nicht über-, eher als gutes Zeichen bewerten – aber mich auch sorgfältig mit den Weisheiten auseinandersetzen. Mich beruhigt dabei: Wir sind die Vordenker, die Avantgarde, die teilweise in Jahrzehnten einen Vorsprung (im Wissen, in der Lebensweise, im Handeln) erarbeitet hat. Und deshalb sollten wir jetzt auch die Souveränität besitzen, damit gelassen umzugehen – dabei aber weiter eindeutig Stellung beziehen.

    Wobei wir ja bereits an der Debatte hier sehen, dass wir die „Eindeutigkeit“ in der Debatte auch nicht abonniert haben. Aber das ist auch gut so. Denn die eine Wahrheit gibt es eben auch in der „Bio-Szene“ nicht.

    Nun noch eine Anmerkung zu dem Standard-Artikel (das Buch habe auch ich nicht gelesen):

    Die dort beschriebenen Missstände verstoßen entweder gegen die Richtlinien der allgemeingültigen Bio-Siegel. Werden derartig erzeugte Lebensmittel mit dem Biolabel vertrieben, dann ist das ein Fall für die Staatsanwaltschaft.
    Oder aber die beklagten Umstände sind mit den anerkannten Bio-Siegeln vereinbar, dann brauchen wir
    a) eine Auseinandersetzung über die Kriterien der Siegel-Vergabe bzw. deren Kontrolle,
    b) eine Debatte darüber, ob Bio-Lebensmittel, die auf diese möglicherweise problematische Art und Weise erzeugt werden, unter energetischen, sozialen, gesundheitlichen, ökologischen oder auch politischen Aspekten immer noch in der Summe besser sind als konventionell erzeugte Lebensmittel und
    c) eine selbstkritische Analyse von uns Verbraucher/innen: Was sind wir bereit, zu akzeptieren? Welche Alternativen gibt es? Welche Kriterien gelten für mich und welche Siegel finde ich akzeptabel?

    Wir haben ja die Wahl. Bio ist nicht gleich Bio.

  10. Martin Fiedler via Facebook schrieb am 19. Februar 2012 um 20:07

    wir hatten einige kunden im kaufhaus die nicht begeistert waren von der art und weise des aufbaues, vielleicht hatte der schreiber den richtigen ansatz – doch nur eine gestalltung und “ beditelung“ damit er geldverdient ( ich habe nur ein paar seiten gelesen und musste mich ärgern – auch wenn er es gut meint werde iches nicht fertiglesen . . )

  11. Steff schrieb am 20. Februar 2012 um 22:09

    Das Buch „Ende der Märchenstunde“ finde ich genauso wichtig und gut geschrieben wie „Der große Bio-Schmäh“. Interessant, dass in beiden Fällen der Schwarzbuch-Markenfirmen-Autor Klaus Werner Lobo die Bücher empfiehlt. Beim Bio-Schmäh sind es sogar noch einige prominente Wissenschaftler, die das Buch offiziell befürworten.

    Glaube nicht, dass die Autoren der Bücher (Märchenstunde und Bio-Schmäh) sich eine goldene Nase damit verdienen. Aber wichtige Bücher sind das auf jeden Fall.

    Und ICH hab beide GELESEN!

  12. Simon Ziegler schrieb am 22. Februar 2012 um 11:19

    Also, zum einen ist dieses Buch halte ich diese buch für reisserisch und ausgesprochen schlecht recherchiert. Je weiter die Rezesenten von der Landwirtschaft weg sind desto besser finden sie es anscheinend.

    Die wohl beste Stellungnahme dazu kommt vom Bioverband BIO AUSTRIA:Stellungnahme BIO AUSTRIA zum Buch „Der große Bio-Schmäh“

    Die zentrale Frage nach der Lektüre des Buches „Der große Bio-Schmäh“ ist: In welcher Weise dient es der Weiterentwicklung der biologischen Landwirtschaft in Österreich? Der Autor betont stets, dass es ihm vor allem darum geht, dass sich die biologische Landwirtschaft auf einem richtigen Weg weiterentwickelt.

    Der Autor zeigt in seinem Buch verschiedene Beispiele der bio-landwirtschaftlichen Praxis auf und bewertet diese des öfteren als „Konventionalisierung“ der Bio-Landwirtschaft. Dient dies der Weiterentwicklung der biologischen Landwirtschaft?
    • Nein. Im Gegenteil. Das Buch dient eher der Verunsicherung der KonsumentInnen. Bereits der Titel kann leicht so gelesen werden, als ob Bio prinzipiell ein Schmäh sei. Der gewälte Titel führt in die Irre. „Der große Bio-Schmäh“ impliziert, dass die Produktionsart „Bio“ eine Lüge ist. Richtig ist: Die Bezeichnung „aus biologischer Landwirtschaft“ gibt Auskunft über ein klar definiertes landwirtschaftliches Produktionssystem. Es handelt sich dabei um das am strengsten geregelte und kontrollierte System der Lebensmittelerzeugung.
    • Die im Buch häufig verwendete Bewertung „Konventionalisierung“ trägt weiters zu einer Verunsicherung der KonsumentInnen bei. Oberflächliche Bewertungen der landwirtschaftlichen Praxis wie „klein ist gut“ und „groß ist schlecht“ und „früher war besser“ dienen weder einer fundierten sachlichen Diskussion noch schaffen sie Aufklärung bei den KonsumentInnen.
    • Bei der vom Autor beklagten Schein-Wirklichkeit der Werbung handelt es sich keineswegs um ein bio-spezifisches Thema, sondern vielmehr um ein generelles Problem. Werbung arbeitet mit überhöhten Bildern und verkürzten Botschaften. Auch der Autor bzw. sein Verlag arbeitet mit denselben Marketingmitteln, indem er einen plakativen Titel wählt, der, weil skandalverdächtig, Aufmerksamkeit erzeugt und nimmt dafür eine Irreführung der LeserInnen in Kauf. Die von ihm zugespitzten Formulierungen im Buch wie z.B. „Kühe in Ketten gelegt“ dienen wenig der sachlichen Auseinandersetzung sondern emotionalisieren ähnlich wie die von ihm so scharf kritisierte Werbesprache.
    • Wir betrachten es kritisch, dass in der Werbung Bilder von Landwirtschaft gezeichnet werden, die der Wirklichkeit nicht entsprechen und KonsumentInnen enttäuscht zurücklassen. BIO AUSTRIA sieht es daher als seine Aufgabe, umfassend über die Leistungen der Bio-Landwirtschaft zu informieren.
    • Die Vermittlung der Realität der Lebensmittelproduktion erachten wir generell für notwendig, um KonsumentInnnen eine realistische Einschätzung der bäuerlichen Realität und somit bewusste Kaufentscheidungen zu ermöglichen. BIO AUSTRIA bekennt sich zu einer modernen Bio-Landwirtschaft, die als Leitbild für eine Agrarkultur der Zukunft stehen kann.
    • Sowohl BIO AUSTRIA als auch die Bio-Marken der großen Handelsketten bieten im Internet und in Form von Broschüren entsprechende Informationen an. Das persönliche Gespräch mit den Biobäuerinnen und Biobauern bietet aber mit Sicherheit die beste Möglichkeit, um sich selbst ein Bild von der biobäuerlichen Produktionsmethode zu verschaffen.

    Sind die Unterschiede zwischen der biologischen Landwirtschaft und der konventionellen Landwirtschaft gar nicht so groß, wie der Autor im Buch immer wieder behauptet?
    • Die beiden Landwirtschaftssysteme sind nicht miteinander zu vergleichen. Die Bio-Landwirtschaft hat klare Prinzipien, die der konventionellen Landwirtschaft diametral gegenüber stehen. Wie zum Beispiel: Wirtschaften in möglichst geschlossenen Kreisläufen, möglichst geringer Einsatz von Fremdenergie, artgerechte Tierhaltung, Verzicht auf leicht lösliche mineralische Düngemittel, Verzicht auf chemisch-synthetische Pflanzenschutzmittel.
    • Diese Prinzipien werden heruntergebrochen auf in der Praxis umsetzbare Richtlinien/Standards für alle landwirtschaftlichen Produktionsbereiche und die Verarbeitung. Diese Richtlinien für die Praxis sind in der EU-Bio-Verordnung 834/2007 und 889/2008 für alle biologisch wirtschaftenden Betriebe in der Europäischen Union geregelt. Als gesetzlicher Rahmen gelten sie für große Bio-Betriebe genauso wie für kleine, für Biohöfe im Westen genauso wie für jene im Osten.
    • Die Bio-Richtlinien legen weiters klar fest, dass sich die Bio-Lebensmittelerzeugung nicht ausschließlich auf kleinste bäuerliche Betriebe und bäuerliche Lebensvermittelverarbeitung sowie die Vermarktung über Direktvermarktung und Bio-Läden beschränkt. So sehr BIO AUSTRIA diese Vermakrtungsformen für wichtig erachtet und unterstützt, könnten sie alleine den Anforderungen der heutigen Gesellschaft nicht gerecht werden.
    • Zahlreiche Bio-Verbände schreiben ihren Mitgliedern auf nationaler oder regionaler Ebene strengere Richtlinien vor als diese von der EU gesetzlich definiert wurden. So gehen auch die Richtlinien von BIO AUSTRIA weit über die gesetzlichen Vorschriften hinaus.
    • Die biologische Landwirtschaft ist kein starres System, das am Endpunkt seiner Entwickung angelangt ist. Im Gegenteil: Aus Sicht der Wissenschaft und Forschung steht die Entwicklung erst am Anfang. Dementsprechend entwickelt BIO AUSTRIA die eigenen Richtlinien laufend weiter und reagiert so auf neue Erkenntnisse aus der Wissenschaft und dem bäuerlichen Erfahrungswissen. Z.B. das Verbot von CMS-Saatgut (cytoplasmatische männliche Sterilität) bei Gemüse.
    • Die Weiterentwicklung der Richtlinien ist innerhalb von BIO AUSTRIA ein ständiger interner Prozess, der alle Beteiligten oft bis zum Äußersten herausfordert, bevor in letzter Konsequenz die Biobäuerinnen und Biobauern neue Standards für BIO AUSTRIA festlegen.
    • BIO AUSTRIA bekennt sich zu einer modernen, zukunftsorientierten Bio-Landwirtschaft, die sich nicht mit einem Nischendasein für eine Minderheit (von Bäuerinnen und Bauern sowie Konsumentinnen und Konsumenten) zufrieden gibt.
    • Vielmehr steht BIO AUSTRIA für eine moderne, biologische Landwirtschaft, die als Leitbild für eine neue europäische Agrarkultur dienen kann.
    • Siehe dazu die programmatische Rede von BIO AUSTRIA-Obmann Rudi Vierbauch anlässlich der Eröffnung der BIO AUSTRIA-Bauerntage 2012: http://www.bio-austria.at/agrarkultur2100

    Wie kann sich die biologische Landwirtschaft am besten weiterentwickeln?
    Der Autor bleibt in seinem Buch eine Antwort schuldig.
    • Damit sich die biologische Landwirtschaft bestmöglich entwickeln kann, benötigt sie eine hohe gesellschaftliche und agrarpolitische Akzeptanz. Diese macht es erst möglich, dass in die Weiterentwicklung der Bio-Landwirtschaft durch eine kostenintensive Wissenschaft und Forschung investiert wird. Neben dem eigenen Erfahrungswissen der Biobäuerinnen und Biobauern ist eine begleitende Forschung unverzichtbar für den richtigen Fortschritt der biologischen Landwirtschaft. Die österreichische Bio-Landwirtschaft besitzt mittlerweile eine solche breite gesellschaftiche und agrarpolitische Akzeptanz. Sie hat sich in wenigen Jahrzehnten von einer Außenseiterposition zu einer großen Bewegung entwickelt. Über 21.000 Landwirte sind in Österreich mittlerweile auf Bio umgestiegen.
    • Bäuerinnen und Bauern müssen auch auf biologisch wirtschaftenden Betrieben ein adäquates Einkommen durch den Verkauf ihrer Produkte erzielen. Dazu benötigen sie einen entsprechenden Markt. Der Einstieg der Supermarktketten in das Bio-Geschäft hat für Bio-Lebensmittel einen breiten Abstatzmarkt geschaffen. Das hat einerseits dazu geführt, dass immer mehr Biobäuerinnen und Biobauern den Umstieg gewagt haben. Andererseits brachten die großen Supermarktketten durch eine intensive Bewerbung der Bio-Eigenmarken einer breiten Konsumentenschicht die Vorzüge von Bio-Lebensmitteln näher.
    Ohne diese Entwicklung in Österreich wären die wenigen Biobäuerinnen und Biobauern bis heute eine unbedeutende Randgruppe geblieben. Über sie hätte weder jemand ein Buch geschrieben wie das eben vorliegende, noch hätte sich die Wissenschaft und Forschung ihrer Weiterentwicklung angenommen.

    Welchen Dienst erweist das Buch der Österreichischen Bio-Landwirtschaft?
    In Europa werden gegenwärtig die Weichen für eine neue Periode der gemeinsamen Agrarpolitik gestellt, die ab 2013/2014 massiv mitbestimmt, welche Agrarkultur in Europa weiterhin dominiert oder nicht. In diesem Sinne verhandelt Europa heute über die Zukunft unserer lebendigen Ökosysteme und über die Zukunft unserer bäuerlichen Existenzen. Beide sind die Basis für unser aller Lebensmittel und somit die Lebensgrundlage unserer Existenz. Das Buch von Arvay hätte hier einen wichtigen Beitrag genau zum richtigen Zeitpunkt leisten können. Nämlich die Gesellschaft dafür zu sensibilisieren, dass in der Europapolitik derzeit gerade Entscheidungen mit Langzeitwirkung für uns alle getroffen werden. Es ist das Gebot der Stunde, die Öffentlichkeit dafür zu sensibilisieren, dass durch das vorherrschende Agrarsystem in den letzten vierzig Jahren ein Drittel der landwirtschaftlichen Fläche weltweit zerstört wurde und weiter zerstört wird. Und damit unsere Lebensgrundlage. Wenn der Aufbau eines Zentimeters fruchtbaren Bodens hundert Jahre und mehr benötigt, dann begreifen wir, dass in diesem Fall späte Erkenntnis vielleicht einmal zu spät sein kann. Der Autor hat diese Gelegenheit nicht wahrgenommen. Damit hat er die wichtige Chance verpasst, jene Themen mit seinem Buch in die öffentliche Diskussion einzubringen, die jetzt der Weiterentwicklung der Bio-Landwirtschaft die bestmögliche Unterstützung geboten hätten.

  13. Coltrane schrieb am 24. Februar 2012 um 12:12

    Wenn jemand von BIOGAST Stellung nimmt dann hat das Buch und diese Diskussion schon viel erreicht. Zugegeben ein anderer Titel wäre sicher besser gewesen, aber dann hätte er nicht so viel Wind erzeugt und das machen viele Titel von anderen Büchern auch.
    Schmäh ist auch nett umschrieben, das man nicht alles so nehmen sollte wie es uns gerne verkauft werden soll. Diese Produkte werden durch strenge Regeln produziert und trotzdem sind sie BIO Massenware und deshalb ist es noch lange nicht in Ordnung. Der Konsument sollte das auch wissen und darüber informiert werden, wo diese Produkte hergestellt wird und wer dahinter sich verbirgt.
    Wenn ich für Großgastronomie und für die breite Masse BIO Produkte herstelle kann es keine idyllische Art und Weise sein, das ist jedem klar oder zumindest fast jeden Konsument, nur das wird nicht so verkauft sondern, es werden lieber die schönen romantischen Bilder eingesetzt.
    Ich finde es schön, dass ist wir hier diskutieren über das Thema, das würden wir wohl nicht, wenn das Buch nicht geschrieben wurde.
    So ist es auch mit ACTA, wer von der breiteren Masse hätte etwas darüber gewusst, wenn nicht viel darüber geschrieben wurde und siehe da jetzt wird auch darüber diskutiert und nicht einfach weitergemacht wie bisher.
    Wir haben die Chance was zu bewegen, ich finde es interessant dass der Autor des Buches sofort Richtlinien erarbeiten soll und Vorschläge bringen soll damit sie in der EU umgesetzt werden.
    Wer bestimmt was gemacht wird wissen wir ja schon zu gut siehe Telekom und Musikbranche, Internetbranche etc.;
    Lobbying ist das Schlagwort und wer betreibt dieses Lobbying? Die kleinen BIO Bauern etwa, die seit je her ihre Produkte so herstellen, nein sondern große Konzerne, Hersteller, Supermarktketten Zulieferer für Gastrobedarf etc. Ist wie in jeder anderen Branche auch so und hat vor der BIO Bewegung nicht halt gemacht.
    Man sollte auch jedes Buch lesen und sich auch selbst weiter informieren, nur das tun halt sehr viele Konsumenten nicht, schauen nicht mal auf die Etiketten der Produkte, das wie z.b. eine Kalbsbratwurt nicht also solche wirklich zu sehen ist, wenn nur 20 Prozent davon Kalbsfleisch ist und nur weil es nach Gesetz erlaubt, ist nach eine gewissen Prozentanzahl den Namen auch verwenden zu dürfen. Ist dann Bezeichnung der Ware moralisch richtig, reißerisch, ein Schmäh?!
    Nein ist es nicht, es ist ein Schmäh und da gibt es viele Bsp. leider der Konsument sollte aufgerüttelt werden, wenn er auch dafür meistens mehr bezahlt und solche Bücher und Diskussion tragen dazu bei, sowie viele andere Bücher auch und sein wir froh darüber.

    Nochwas die BIO Austria Stellungsname hat wenig Substanz, sieht man ja was passiert ist im Rahmen der BIO Getreide Diskussion. BIO ist nicht gleich BIO wir als müdniger Konsument entscheiden was wir kaufen und essen.

  14. Steff schrieb am 24. Februar 2012 um 18:10

    Simon, mit Deiner Meinung unterstütze ich Dich nicht. Ich halte das Buch für sehr gut und nachvollziehbar recherchiert. Diese Stellungnahme von Bio-Austria ist ein Witz. Ich arbeite selbst im Lebensmittelbereich und weiß, dass diese Stellungnahme auch von Fachleuten sehr kritisiert wird…

  15. BioBella schrieb am 27. Februar 2012 um 09:27

    Seit gestern gibt es ein neues Statement vom Autor Clemens G. Arvay zur Auswahl des Buchtitels http://cgarvay.wordpress.com/2012/02/26/buchtitel/

  16. Antje Radcke schrieb am 27. Februar 2012 um 11:38

    @BioBella: Danke für den Link! Wenn ich den Autor richtig verstanden habe, ist der Titel seines Buches stark verkürzt und damit irreführend.
    Er schreibt, Bio sei einerseits kein Schmäh, andererseits aber ein Marketing-Schmäh. Nun hat er – seinen eigenen Aussagen zufolge – ein Buch über fragwürdige/täuschende Marketing-Methoden im Bio-Sektor geschrieben. Der Buchtitel deutet aber eher auf fragwürdige/täuschende Anbau- und Produktionsmethoden in der Bio-Landwirtschaft hin.
    Die Verkürzung des „Bio-Marketing-Schmähs“ auf „Bio-Schmäh“ im Buchtitel ist entweder Absicht (damit es sich besser verkauft?) oder unprofessionell, weil der Autor die Meta-Ebenen verwechselt.
    Ich fühle mich jedenfalls in die Irre geführt durch den Titel, weil die Verpackung etwas anderes suggeriert als der Inhalt dann offenbar bietet.

  17. BioBella schrieb am 27. Februar 2012 um 16:04

    Clemens G. Arvays Antwort auf Antjes Kommentar:

    Sehr geehrte Frau Radcke!

    In diesem Fall haben Sie mich offenbar entweder tatsächlich nicht richtig verstanden oder aber Sie haben mich nicht richtig verstehen wollen.
    Dass Sie Probleme mit Büchern wie meinem oder auch mit dem vielfach empfohlenen Buch “Ende der Märchenstunde” von Kathrin Hartmann haben (das entnehme ich Ihrem Blog), sei Ihnen von Herzen gegönnt.
    Was aber das richtige Verständnis meines Prozesses der Titelfindung betrifft, so verweise ich nochmal auf den obenstehenden Beitrag, den man natürlich auch ohne die grundsätzliche Voreingenommenheit gegenüber “Schwarzbüchern” wie dem genannten lesen kann.

    Und selbstverständlich geht es in dem Buch um fragwürdige Methoden und Praktiken in der Bio-Industrie. Es geht sogar von vorne bis hinten nur darum und um nichts anderes. Mir drängt sich die Frage auf: Haben Sie das Buch überhaupt gelesen? Eine Frage, auf dir ich mir durchaus eine Antwort erwarte.

    Worin denn genau die “Bio-Schmähs von Billa, Hofer, Spar und Co.” bestehen (Zitat Hans Weiss), ist auf mehr als 200 Buchseiten ausführlich erläutert.

    Mit freundlichen Grüßen,

    Ihr

    Dipl.-Ing. Clemens G. Arvay

  18. Simon Ziegler schrieb am 29. Februar 2012 um 16:56

    Steff und Coltrane

    es tut mir leid wenn ihr so unkritisch ein Buch annehmt, bloß weil es gegen die sogenannten Großen geht,

    Das Buch ist zwar von Intention nicht schlecht , aber inhaltlich ist es reisserisch und fachlich zum Teil sehr zweifelhaft.

    Dann schaut euch doch bitte die ausführliche Diskussionen im Blog auf der Webseite von Clemens Arvay an.

    Der Autor hat zu sehr vielen Dingen, bei dem ihm unsauere Recherche oder Weglassen von bekannten Fakten nicht geantwortet, die in dieser Diskussion wichtig sind. Zwischenzeitlich hat er auch seine Kommentarfunktion gesperrt weil er sich vermutlich der inhaltlich Diskussion nicht weiter stellen möchte.

  19. Alois Posch schrieb am 1. März 2012 um 14:06

    Ich stimme ihnen zu. Der Diskurs über dieses Thema ist immens wichtig. Schade, dass der Autor diesen Diskurs auf seiner Seite nicht will und er die Möglichkeit des Diskurses auf seiner Homepage abgestellt hat.

    Wir Biobauern müssen unser Tun ständig vor den Konsumenten rechtfertigen, wenn wir das Vertrauen verlieren, haben wir unsere Existenzberechtigung verloren. Dieser Diskurs muß auf sachlich, fachlicher Ebene geführt werden, auch auf die Gefahr hin, dass die technische Sprache, die komplexe Themen manchmal hervorbringen, für den Leser weniger interessant klingt, als die polemisch, reisserische Vereinfachung.

    Sehen wir uns mal die Situation des Biolandbaues in Österreich an und vergleichen wir diese mit Deutschland. In Österreich ist der Biomarkt stark in den Händen der Lebensmittelkonzerne, in Deutschland hat sich der Biomarkt viel stärker in Form von Biofachmärkten entwickelt, erst in Letzter Zeit beginnt der klassische Lebensmittelhandel Marktanteile zu gewinnen. Der Logik des Buches folgend, müssten in österreich die Tendenzen zur Konventionalisierung viel stärker ausgeprägt sein als in Deutschland. In der Realität ist es aber genau umgekehrt: In Österreich haben wir die strengsten Richtlinien, die kleinsten Strukturen, die höchten Marktanteile. Und das haben wir nicht trotz der kritisierten Konzerne REWE, HOFER und SPAR, sondern genau deswegen! Der Autor beschreibt auf seiner Seite einen Besuch auf der Biofachmesse in Nürnberg – sehr gelungen, ich hab schmunzeln müssen, weil ich bei meinem Besuch ähnliche Eindrücke hatte. Was auf dieser Leistungsschau des deutschen und internationalen Biomarktes alles zu sehen ist, ist nicht nur beeindruckend, sondern stimmt auch nachdenklich. Bio hat mittlerweile sämtliche Lebensbereiche erreicht, auch solche, die wir eigentlich nie gebraucht hätten. In den österr. Lebensmittelketten findet sich dieser Unfug ganz selten, und das ist gut so.

    Im Legehennenbereich haben wir in Österreich z.B. die Stallgrössen auf max. 3000 Tiere begrenzt, wobei ein Stall immer eine Einheit mit umliegenden Auslauf ist. In Deutschland finden sie Großställe, die auf lauter 3000er Abteile unterteilt sind. In Österreich dürfen nur eingestreute Nester verwendet werden, anderswo können auch Abrollnester verwendet werden. Daneben gibt es noch zahlreiche Richtlinien von den Lebensmittelketten in Österreich: Verbot der Anbindehaltung von Jungrindern, Verbot des Zukaufs von konv. Düngemitteln usw. die es in dieser Form in Deutschland nicht gibt.

    Wir sind in Österreich Vorbild, was die Biorichtlinien betrifft, und das, obwohl wir weltweit den höchsten Marktanteil haben.

    Das heisst natrürlich nicht, dass wir uns auf unseren Lorbeeren ausruhen können. Das Buch soll Stachel in unserem Fleisch sein, es mag uns kurzfristig schaden – langfristig wird es uns nützen

  20. Joe G. schrieb am 1. März 2012 um 18:15

    Hallo Simon.

    Wenn man (was du empfiehlst) auf die Homepage des Autors (www.arvay.info) geht, findet man dort vor allem eines: Zuspruch von Seiten mehrerer Wissenschaftler. Erst heute habe ich mit großem Interesse die Stellungnahme von Dr. Groier (Bundesanstalt für Bergbauernfragen) zum Buch gelesen.

    Auch finde ich ist der Autor zu genüge und meiner Meinung nach sehr befriedigend auf Deine ständigen Angriffe eingegangen. Jede Forendiskussion muss auch mal zu einem Ende kommen.

    Er hat dich sogar zu einer Podiumsdiskussion eingeladen. Du hast abgelehnt (siehe dein Kommentar im Blog).

    Auf Deine Kritikpunkte findest Du am Blog des Autors mehr als genug kompetente Antworten.

    Soeben gelesen:

    http://cgarvay.wordpress.com/2012/03/01/dr-groier/

    http://cgarvay.wordpress.com/2012/02/28/bio-austria-konventionalisierung/

    LG
    Joe

  21. Clemens G. Arvay schrieb am 5. März 2012 um 10:16

    S.g. Herr Simon Ziegler!

    Den Vorwurf, ich würde die Auseinandersetzung scheuen, weise ich ebenso entschieden von mir, wie die Behauptung der „unsauberen Recherche“. Ich habe im Rahmen meiner Recherchen enorme Aufwände auf mich genommen und mir die Produktionsrealitäten im Detail angesehen. Mein Buch gibt das wieder, was vorfindbar ist. Alles ist lückenlos dokumentiert und belegbar. Es gab keine einzige juristische Anfeindung des Buches seitens der betroffenen Konzerne, was auch sehr viel aussagt.

    Vor allem aber halte ich Folgendes fest:

    – Ich habe Sie offiziell zu einer moderierten Podiumsdiskussion in der Öffentlichkeit eingeladen.
    Sie haben abgelehnt.

    Mit freundlichen Grüßen,

    Clemens G. Arvay

    http://www.arvay.info

  22. Clemens G. Arvay schrieb am 5. März 2012 um 10:22

    PS: Zur Stellungnahme von Bio Austria (siehe oben), lesen Sie bitte:

    http://cgarvay.wordpress.com/2012/02/28/bio-austria-konventionalisierung/

    http://cgarvay.wordpress.com/2012/03/01/dr-groier/

    http://cgarvay.wordpress.com/2012/02/28/vorwarts/

    Diese und weitere Artikel auf http://www.arvay.info gehen auf einzelne Punkte der Stellungnahme von Bio Austria ein. Ich sehe jedoch keine Notwendigkeit, eine „Gegenstellungnahme“ zu verfassen.

  23. Simon Ziegler schrieb am 5. März 2012 um 11:33

    Hallo Joe

    vielleicht hast du diskussion ja nicht gefunden weil der autor sie mittlerweile gut versteckt hat. Angehängt werden nur noch Stellungnahmen von Claqueuren. auch ein weg…..

    Hallo Clemens,
    abgelehnt habe ich eine Podiumsdiskussion, weil du es weder bei mir noch bei anderen Kritikern schaffst vernüftige Antworten zu geben. ein Blog wäre ja ein guter Weg gewesen.

    Das beste Beispiel an unsauberer Recherche ist das gut dokumentierte Beispiel von Herr Posch der ja auch auf der Seite unterwegs war…..

  24. Simon Ziegler schrieb am 5. März 2012 um 12:36

    Ach apropos saubere Recherche.
    Jeder Autor, der ein qualitatives Sachbuch schreibt, zeigt seine Artikel dem jeweilig Betroffenen zur Prüfung, ob sich die dargestellten Thesen auch so verhalten. Ist das wirklich auch geschehen ….. ?

  25. Clemens G. Arvay schrieb am 5. März 2012 um 13:21

    Herr Ziegler,

    bitte nehmen Sie es mir nicht übel, dass ich weiterhin beim „Sie“ bleibe.

    Ich bin durchaus der Meinung, dass ich es – wie Sie schreiben – „schaffe“ meinen Kritikern „vernünftige Antworten“ zu geben. Ich bin aber nicht verpflichtet, auf jeden Kommentar zu antworten, noch dazu wenn der „Ton“ der Kommentare einfach nicht passt.
    Information biete ich am laufenden Band durch stets aktuelle Beiträge von mir oder von Dritten auf http://www.arvay.info

    Seit Mitte Jänner posten Sie fast täglich, oft mehrmals pro Tag, auf meinem Blog. Der Verlauf unserer Kommunikation kann nachgelesen werden. Die Häufigkeit meiner Antworten hat selbstverständlich im Laufe der Zeit abgenommen, da mein Terminplan sehr dicht ist und es mir schier unmöglich ist, jeden Tag auf Sie und Ihre Kommentare einzugehen. Die Kommentarfunktion wurde für ALLE UserInnen deaktiviert (auch für die, von denen „Lob“ kam) nachdem Sie meine Aufforderung zur öffentlichen Diskussion abgelehnt haben.

    Zur Stellungnahme von Bio Austria (siehe oben), lesen Sie bitte:

    http://cgarvay.wordpress.com/2012/02/28/bio-austria-konventionalisierung/

    http://cgarvay.wordpress.com/2012/03/01/dr-groier/

    http://cgarvay.wordpress.com/2012/02/28/vorwarts/

    Diese und weitere Artikel auf http://www.arvay.info gehen auf einzelne Punkte der Stellungnahme von Bio Austria ein. Ich sehe jedoch keine Notwendigkeit, eine “Gegenstellungnahme” zu verfassen.

    Ich ersuche um Verständnis, dass ich aus Zeitgründen auch hier nicht mehr antworten werde. Jede Konversation hat irgendwann einen Schlusspunkt.

    Mit freundlichen Grüßen,

    Clemens G. Arvay

    http://www.arvay.info

  26. Simon Ziegler schrieb am 5. März 2012 um 19:02

    Also ….
    wenn sich eine Organisation wie die Bio Austria, die ja schliesslich den Großteil der Biobauern vertritt vor 4 Jahren mit dem Thema beschäftigt und dann 4 Jahre später eine dezitierte Stellungnahme gegen ihr Buch abgibt dann spricht das für sich. Die Ausdauer, die ich an den Tag lege geht nicht gegen die Intention, sondern die Art wie ihrerseits auf nahezu ausschliesslich emotionalen Niveau argumentiert wird. Ich habe in den letzten Jahren die Bioszene als ein Umfeld kennenglernt, in dem ein Miteinander gepflegt wird. Auch große Strukturen lernen gerne dazu wenn man mit ihnen arbeitet. Wichtig ist hier auf jeden Fall der gegenseitigen Respekt und echte Sachlichkeit sowie langjährige gemeinsame Arbeit. Sonst wäre die Bioszene in ihrer vielgestaltigkeit nicht so wie sie heute ist. Dies auf dem „Altar“ eines quotenheischenden Buches zu opfern halte ich für sehr billig und problematisch zumal die Themen um dies es hier geht realtiv komplex sind.

  27. Joe G. schrieb am 6. März 2012 um 13:46

    Hallo Simon

    Es gibt aber die Einheit der Bio-Bewegung nicht, in der alle mit dieser Industrialisierung oder dem Pakt mit den Konzernen einverstanden sind.

    Außerdem, wenn Du forderst man darf sich nicht gegen das Kollektiv der Biobranche stellen, dann befürwortest Du Lobbyismus. (Eigentlich ist das schon der Anfang von Korruption.)

    Ich finde es gut, wenn die Probleme öffentlich ausgehandelt werden. Es betrifft ja die Öffentlichkeit (z.B. Konsumenten).

  28. Coltrane schrieb am 7. März 2012 um 12:42

    Es ist wie es ist, wenn ich mir hier die Kommentare durchlese mit welchen Stil hier dann argumentiert wird.

    Schade eigentlich weil das Thema ein interessantes und wichtiges ist. Ich bin keiner der jemand leid tun muss und außerdem wer sagt das ich nicht kritisch bin und alles für Bare Münze nehme, was in einem Blog oder auf einem Etikett steht oder in einem Buch. Es wichtig kritisch zu sein, aber auch realistisch im Bezug auf viele Dinge. Klar ist das ein BIO Brot nicht für ca. tausende Leute von Hand gemacht wird, das wir in Österreich strenge Gesetze haben ist auch war und auch gut.

    Ich informiere mich auch anderweitige und das Internet gibt auch viel her.

    So wie Joe schreibt alle sind nicht mit dieser Industrialisierung im BIO Bereich einverstanden.
    Lobbying ist wie überall ein Thema, also auch im BIO Bereich, warum sollte es auch anderes sein.

    Wenn sich mit etwas Geld verdienen lässt, dann wird darauf geschaut das die Vielfalt zunimmt, es wird alles unternommen damit der Konsument noch mehr andere Produkte kauft. Das ist normal warum auch nicht, Vielfalt war noch nie ein Fehler, aber so zu tun als wäre der kleine Bio Bauer der Nutznieser ist einfach falsch. Er profitiert auch von dem Trend aber nicht in dem Ausmass wie große Handelsketten und Zulieferer. So ist es in fast allen Bereichen nicht nur im BIO.

    Die Frage ist nur wenn vertraue ich ?!
    Wie das Produkt hergestellt wurde, unter welchen Bedingungen, wie werden Mitarbeiter bezahlt unter welchen Bedingungen müssen sie arbeiten etc… Das ist auch ein wichtiger Aspekt. Darum kaufe ich nicht alles ob das BIO Lebensmittel sind, ob es vermeindliche Kalbsbratwürste sind. Wir als Konsumenten entscheiden, was wir kaufen aber nicht jeder ist gefeid von solchen Idylischen Bildern glücklichen Rindern und Hühnern die auf saftigen Wiesen stehen und Grassen. Viel sind beeinflußt und darum find ich gerade im BIO Bereich ist die Veranwortung größer hier einfach ehrlich zu sein. Es würde nicht dazuführen das nichts mehr gekauft wird, das sollten die Konzerene schon den Konsumenten überlassen, aber das tun sie nicht oder zumindest nur zum Teil. Warum liegt ja auf der Hand, warum sollte ich mir Umsatz entgehen lassen.

    Richtlinien sind wichtig und ich bin gespannt was für neue Richtlinien in der EU zum BIO Thema erarbeitet werden und wer daran mitarbeitet und welche Lobby sich durchsetzt.

    Einens noch Simon nur nicht ander Podiumsdiskussion teilzunehmen weil seine Fragen in einem Blog nicht beantwortet werden, finde ich sehr seltsam. Ist man überzeugt von seinen Argumenten und das willst du ja vermitteln, dann wäre diese Diskussion ja für alle von Vorteil und sicher interessant. Ein Blog ist gut aber eine reale Diskussion mit allen beteiligten an Board noch besser, dann kann ja vieles ausgesprochen werden und richtig gestellt.

    In diesem Sinne diese Diskussion würde ich gerne sehen mit kleinen und großen Playern in der Branche.

  29. Simon Ziegler schrieb am 8. März 2012 um 15:58

    Hallo Joe

    klingt theoretisch ja ganz hübsch.

    Was ist den gegen Lobbyismus zu sagen ? Was bedeutet denn lobbyismus ? Jeder Studentenarbeitskreis lobbyiert (d.h. setzt sich ein ). Ist denn der auch korrupt ?

    Praktisch siehts ja so , dass ich fordere, dass sich der Autor konkret beweisen soll. Was hat er denn gemacht: Er zeichnet ein recht einseitiges Bild und wenn er konkret werden soll, dann bewegt er sich ganz harmlos im Allgemeinen.

    Wenn er den Markt sauber recherchiert hätte, dann hätte er festgestellt, dass es zahlreiche bäuerliche und bauernnahe Organisationen gibt, die ihre Produkte direkt oder über einen Großhandel vermarkten. Diese bäuerlichen und bauernnahen Strukturen gibts es schon z.T. seit Jahrzehnten.

    Aber so ein Mist: Das passt ja nicht in sein Bild der Realität. Naja dann lassen wir es halt mal unter den Tisch fallen. Am Besten redet man gar nicht mit denen, sonst würden die etwas anderes sagen.

    Genauso verhält es sich mit den Vertretern des Verbandes die ja u.a. für die Richtlinien zuständig sind. Wenn Bio austria zu „gekauft“ erscheint, da hätte er ja zumindest mit dem Demeter Verband sprechen können.

    usw usw usw

    Diese Punkte wurden im Blog nicht nur von mir sondern auch von anderen angefragt.

    Ich empfinde diesen Blog genauso als Öffentllichkeit, da ich im Gegensatz zu vielen Mitbloggern die gerne in ihrer Vornamenanonymität bleiben , mit Klarnamen schreibe. Der Vorteil ist, dass man hier die Argumente in Ruhe lesen kann Apropos : Clemens hatte ja schon seine Treffen mit den Vertretern der Branche (z.B. St. Pölten). Wäre spannend darüber eine youtube Aufzeichnung zu sehen

  30. Alois Posch schrieb am 15. März 2012 um 10:36

    Auch ich wurde vom Autor zu einer Podiumsdiskussion eingeladen, als Vorwand für die Beendigung der Kommunikation auf der Webseite des Autors.

    Dazu will ich sagen: Ich schätze die Möglichkeit der Kommunikation über das Internet sehr. Die Gründe liegen auf der Hand: Es ist vor allem die Zeit, die man hat, sich mit den Argumenten eingehend auseinanderzusetzen. Ich kann stundenlang, ja tagelang darüber reflektieren, was andere geschrieben haben. Das bietet die Mögliichkeit, zu neuen Erkenntnissen zu gelangen.

    In einer Podiumsdiskussion werden unmittelbare Antworten verlangt. Es werden die vorgefertigten Meinungen als gegenseitiges Abwatschritual abgespult, und das war es dann. Wir kennen diese Veranstaltungen ja zur Genüge aus den Medien. Das mag zwar durchaus Unterhaltungswert für die Zuseher haben, zum Erkenntnisgewinn tragen solche Veranstaltungen aber meist nicht bei. Ich verstehe, dass es dem Autor darum geht, Promotion für sein Buch zu machen, das ist legitim. Dazu wäre eine solche Podiumsdiskussion sicher geeignet. Mein Interesse liegt aber in der kritischen, reflektiven Auseinandersetzung.

    Ich muß leider feststellen, dass der Autor auf keine meiner Argumente eingeht. Das ist sehr schade. Die Sache, um die es geht, ist viel zu wichtig, als dass wir derart manipulativ damit umgehen. Übrigens: auch auf blog.janatürlich.at hat sich eine spannende, kritische Diskussion entwickelt. Der Autor hat diese Seite auch verlinkt. Als dort aber auch Kritik am Autor vorgebracht wurde, wurde der Link wieder entfernt.
    Ich finde dieses Vorgehen bezeichnend für den Umgang des Autors mit Kritik.

    Ich habe die Aussage des Buches in Frage gestellt, nämlich dass die Lebensmittelkonzerne zu einer Konventionalisierung beigetragen hätten. Dazu habe ich die Situation in Österreich und Deutschland verglichen. Der Logik des Buches folgend müsste Bio in Österreich viel mehr Konventionalisiert sein, als in Deutschland. Die Fakten zeigen aber, dass das nicht so ist. Dieses Argument blieb bis heute unbeantwortet.

    Auf der Seite des Autors wird der Biohof Voigt als Gegenbeispiel angeführt. Ein Leserbrief wird veröffentlicht, in dem die vorbildliche Hühnerhaltung des Betriebes gelobt wird. Die Hühner laufen frei, ohne Einzeunung. Das ist doch wirklich eine schöne Alternative.
    Ich mach mal den Realitätscheck: In Österreich werden ca. 5 Millionen Legehennen gehalten. Damit können wir aber nur ca. 70% des Eibedarfes in Österreich decken (übrigens, die importierten 30% sind fast ausschließlich Batterieeier). Der Bedarf an Legehennen würde also ca. 6,5 Millionen betragen. Dabei handelt es sich aber um moderne Kreuzungen, die der Autor ablehnt. Er bevorzugt die leistungsschwächeren Rassen. Das erhöht den Bedarf von Legehennen auf etwa 13 Millionen. Dazu kommen dann noch mal 13 Millionen Hähne. In Summe würden wir also ca. 26 Millionen Hühner benötigen, um des österreichischen Inlandsbedarf zu decken.
    Gehen wir jetzt mal von der romantischen Variante aus, 10 Hühner frei laufend auf dem Hof zu Halten. Dazu würden wir dann 2,6 Millionen Höfe benötigen. Jeder 3. Österreicher, vom Pensionisten bis zum Kleinkind, müsste dann einen Hof mit 10 Hühnern halten.

    Dieses Bild wird vom Autor auf seiner Seite als ernstzunehmende Alternative verkauft.

    Im Kern geht es um folgende Frage: Wollen wir eine Biolandwirtschaft die sich Ernst nimmt, auch in ihrer Aufgabe die Bevölkerung zu ernähren? Oder wollen wir eine Form von Disneylandhöfe, auf denen sich ein paar Betuchte am Wochenende ihr gutes Gewissen kaufen können, während die Masse von der konv. Landwirtschaft ernährt wird?
    Wenn das, was wir in Österreich in der Bio-Legehennenhaltung aufgebaut haben, als industrialisierte Landwirtschaft denunziert wird, dann läuft es wohl eher auf die zweite Varainte hinaus.

  31. Clemens G. Arvay schrieb am 16. März 2012 um 14:12

    Sehr geehrter Herr Posch!

    Die Kommentarfunktion auf http://www.arvay.info wurde für ALLE UserInnen deaktiviert, da die zeitlichen Kapazitäten nicht gegeben sind, die Diskussion zu führen und (vor allem auf Ihre und Herrn Zieglers) Einwände jeden Tag mehrmals einzugehen. Die Deaktivierung der Kommentarfunktion auf Blogs ist völlig legitim.

    Meine Aufforderung an Sie und Herrn Ziegler, sich mir in einer Podiumsdiskussion zu stellen, war keineswegs ein „Vorwand“, wie Sie schreiben, sondern völlig ernst gemeint.

    Clemens G. Arvay
    http://www.arvay.info

  32. Alois Posch schrieb am 20. März 2012 um 12:13

    Lieber Clemens!

    Du solltest mir nur noch erklären, was wir in einer Podiumsdiskussion besser klären könnten als hier oder anderswo im web. Das Argument, dass es dir zu aufwändig war, das nehme ich dir nicht ab. Eine Podiumsdiskussion, moderiert und aufgezeichnet, erfordert viel mehr Aufwand. Du hast ausserdem den Link zum blog.janatürlich entfernt, nachdem dort durchaus kontrovers diskutiert wurde. Das erweckt in mir schon den Anschein, dass du nicht wirklich an einer Diskussion interessiert bist.

    Ich habe nun schon mehrmals Argumente in die Diskussion geworfen, überall im web wo ich unterwegs war. Du hast zu keinem dieser Argumente Stellung genommen. Immer wenn es konkret wird, weichst du aus. Dann kommen meist irgendwelche Allgemeinplätze, die eigentlich nichts aussagen.

  33. Coltrane schrieb am 20. März 2012 um 14:08

    Heute im Standard wieder einen netten Artikel gelesen wo man schön erkennen kann um welche Dimmensionen es geht und wie schwer es ist als BIO Bauer bzw. als Gemeinschaft gegen große Unternehmen bestehen zu wollen. Ich denke das ist sicher nicht nur bei Getreide so, darum denke ich ist das Buch oder mehrere Bücher über das Thema Bio, sowie Diskussionen im Blog und auf einem Podium ein tolle Sache, damit alle Konsumenten und Interessierte daran teilhaben können. http://derstandard.at/1331780063511/Verschwundenes-Getreide-Raiffeisen-Lagerhaus-droht-Strafanzeige

  34. Simon Ziegler schrieb am 21. März 2012 um 12:09

    Hallo Coltrane

    der Hintergrund für den Getreideärger der dem Artikel zugrunde liegt, ist Misswirtschaft einer bauerneigenen Erzeuger – Organisation in Höhe von mehreren Mio Euro mit der Folge, dass einige Bauern ihr Geld aus den letzten beiden Ernten noch nicht bekommen haben. Das hat mit Raiffeisen nur sehr indirekt was zu tun.

  35. Coltrane schrieb am 21. März 2012 um 17:02

    Hallo Simon,

    Das ist mir schon klar aber ich wollte damit sagen, in welchen Dimension wir uns bewegen und warum viele Dinge passieren wie sie passieren. Ganz einfach.

  36. Simon Ziegler schrieb am 23. März 2012 um 13:08

    Nun habe ich mir Gedanken gemacht und wollte mal im Institut für ökologischen Landbau bezüglich eines Seminars mit echten Fachleuten zum obigen Thema nachfragen. Ich wollte ja nicht auf mir sitzen lassen, dass ich mich einer Diskussion nicht stelle.
    Was schien mir geeigneter als das Institut das Herr Arvay nach seiner Aussage hin betreut
    . „Mein Doktoratsbetreuer ist Herr Prof. XXXXXXXX, Leiter des Departments für nachhaltige Agarsysteme, zu dem auch das Institut für ökologische Landwirtschaft gehört „mail im Janatürlich – blog“. “

    Ich musste dort erfahren dass ein Herr Arvay dort als Doktorand aktuell nicht bekannt und gemeldet ist.

    Schlüsse soll jeder, der will selber ziehen.

  37. Coltrane schrieb am 23. März 2012 um 14:01

    Momentan kommt die branche nicht zu Ruhe gibt zu denken oder für uns alle.
    http://derstandard.at/1332323570846/Verena-Kainrath-Essen-mit-Nebenwirkungen

  38. Antje Radcke schrieb am 26. März 2012 um 12:08

    @Coltrane: Die Branche kommt nicht zur Ruhe – auch in Deutschland nicht. Momentan ist Bio-Bashing angesagt. Hier ein Beispiel: http://www.scilogs.de/wblogs/blog/ko-logisch/landwirtschaft/2012-03-24/was-bedeutet-bio-und-warum-kaufen-sie-bio
    Der auslösende Artikel ist dabei weniger interessant als die anschließende Diskussion. Ich „sammele“ gerade solche Debatten, um möglichst viele Argumente der „Bio-Skeptiker“ zu kennen. Vielleicht sollte ich mal einen Katalog „Contra und PRO“ zusammenstellen.

  39. L. Miklovics schrieb am 27. März 2012 um 13:23

    Lieber Herr Ziegler,

    Mit solchen öffentlichen Anschuldigungen wäre ich vorsichtiger. Selbst wenn jemand aktuell nicht als Doktorand an einem Institut gemeldet ist, heißt das nicht, dass er/sie es nicht früher einmal war. Das Doktorat kann inzwischen abgeschlossen worden sein, kann unterbrochen worden sein, kann an eine andere Universität verlegt werden etc. Vieles ist möglich. An sich dürfen Ihnen solche Infos ohnedies nicht gegeben werden, es gibt ja auch einen Datenschutz.

    Ich finde es seltsam, dass Sie dem Autor offenbar nachspionieren. Wenn ich mir die „Leidenschaft“ anschaue, mit der Sie gegen ihn vorgehen, bin ich fast geneigt, von einer Art Stalking zu sprechen.

    Grüße

  40. Simon Ziegler schrieb am 28. März 2012 um 07:58

    hallo joe.g
    nun habe ich mir mal die Zeit genommen die Stellungnahme von Herr Dr. Groier genauer anzuschauen. Seine bisherige Forschung ging hauptsächlich auf die Bergbauern ein. Im Forschungsbericht von 2011 zur konventionalisierung des Biobereichs berichtet seine Abteilung davon dass Sie eigentlich nicht übers Literaturstudium und ein paar nicht näher genannten Experteninterviews hinausgekommen sind, weil sie mit anderen Forschungsaufgaben so belastet waren. Ergebnisse erhofft man sich erst für 2012.
    Alles in allem ist dann seine Stellungnahme recht dürftig und im Allgemeinen gehalten und nicht unbedingt praxisgerecht.

    nun ja …

    Nun ist es doch so, dass in den Bergbauernregionen (Fachgebiet des Autors) in erster Linie Milch und Fleisch im Biobereich produziert werden. Milch war und ist im gesamten Buch des Autors nicht angeschnitten worden. Ist das also eine „Insel der Seeligen“ ?

    Zum Thema Fleisch:

    Zur Illustration der derzeitigen Situationeit von Herr Weber (BIORAMA) zitieren:

    „Vergangenen Herbst hatte ich das Vergnügen, vor versammelten niederösterreichischen Bio-Bäuerinnen zu sprechen (auf Einladung ihrer Interessensvertretung, der Bio-Austria). Thema meines Vortrags war eine Typologie der gegenwärtigen Öko-Konsumenten, die ich ursprünglich für unser Magazin Biorama recherchiert hatte: „Wer heute aus welchen Gründen Bio kauft!“. Als in der anschließenden Diskussion die Sprache auf Ja! Natürlich, die größte österreichische Eigenmarke für Produkte aus öko-zertifizierter Landwirtschaft, kam, ging ein Raunen durch die Runde. Weniger mir als einander begannen die Damen ihr Leid und ihre Erfahrungen mit der Eigenmarke des mächtigen REWE-Konzerns (Billa, Merkur, Penny, Bipa, Adeg) zu klagen. Einige der anwesenden Bäuerinnen – durchwegs beeindruckende Frauen und geradewegs beseelt von der Bio-Philosophie – hatten sogar aufgehört, dem Konzern ihre schlachtreifen Jungrinder zu liefern. Doch nicht die bekanntermaßen harten Verhandlungsmethoden des Konzerns waren der Grund – sondern die neuen strengen Tierschutzvorgaben von Ja! Natürlich. Da Billa und Merkur seit einiger Zeit kein Bio-Fleisch mehr von Jungrindern vermarkten, die ihr Leben angebunden im Stall verbracht haben, hätten sie ihren bislang fixen Abnehmer verloren. Die Forderung der Weide- oder Laufstallhaltung fanden die Damen unzumutbar und ungerecht – eben weil dieses Kriterium von Ja! Natürlich strenger ist, als das der allgemeinen Bio-Vorgaben.“

  41. Simon Ziegler schrieb am 28. März 2012 um 09:52

    Sehr geehrter Herr Miklovits

    Ich wollte endlich auf einen sachlichen Niveau mit Fachleuten in einem Seminar sprechen. wenn ich aber erfahre dass der Autor bei diesem Institut nicht als Doktorand gemeldet war und ist und er die Leute mit quasi mit einer angeblichen Recherche für Doktorarbeit blendet, die er an diesem Institut nicht begonnen hat, dann komme ich (und nicht nur ich ) mir verarscht vor. Der Autor hat so einen hohen Anspruch die Wahrheit für sich gepachtet zu haben (und mit dieser Wahrheit Leute diffamiert) , dass ich es mir sehr wohl erlaube mit Engagement seine Angaben zu überprüfen. und siehe da ….

  42. Clemens G. Arvay schrieb am 28. März 2012 um 11:02

    S.g. Herr Ziegler!

    Ich darf Sie darauf aufmerksam machen, dass Milch in meinem Buch sehr wohl behandelt wird. Sie ist zentraler Bestandteil des Kapitels „Vom Schweigen der Lämmer… und Schweine und Rinder“ (S. 106).

    Die Abschnitte, in denen es um Milch und Milchprodukte geht:

    – „Von Kräuterweiden, auf denen Milch und Honig fließen. (ab S. 113)
    – „Gegen die Begriffsverwirrung“ (ab S. 117)
    – „Die Milchstraßen des Bio-TM-Universums“ (ab S. 120)

    Was Ihre Kommentare über Herrn Dr. Groier von der Bundesanstalt für Bergbauernfragen angeht, so darf ich mit Nachdruck hinzufügen, dass Herr Dr. Groier einer der kompetentesten außeruniversitären WissenschaftlerInnen ist, wenn es um Fragen der Klein- und Bergbauernschaft sowie um die Konventionalisierung des Ökolandbaus geht. Die von Ihnen genannte Studie ist zwar noch nicht fertig, jedoch ist es nicht die erste von Herrn Dr. Groier. Er blickt auf langjährige Forschungstätigkeit zurück.

    Sie, Herr Ziegler, diffamieren JEDE Person, die sich auf die Seite meines Buches stellt, als inkompetent. Selbst den bekannten Humanökologen Univ.-Doz. Dr. Peter Weish (Uni Wien und BOKU Wien) haben Sie für ungeeignet erklärt, Aussagen zur Bio-Schmäh-Debatte beizusteuern. Dabei ist er eine anerkannte wissenschaftliche Größe und die Lebensmittelversorgung ist ein wichtiger Teil der modernen Humanökologie und somit seines Arbeitsgebietes.

    Sobald sich jemand für mein Buch positioniert oder nicht Ihre eigene Linie (oder die Ihrer Firma) vertritt, diffamieren Sie diese Person als inkompetent. Dieses Verhalten kann ich nicht nachvollziehen.

    Mit freundlichen Grüßen,

    Clemens G. Arvay

  43. Simon Ziegler schrieb am 28. März 2012 um 12:08

    …. und schon wieder inhaltlich nichts gesagt

  44. Coltrane schrieb am 28. März 2012 um 15:13

    @Antje Radcke das wäre in der Tat mal gut! Eine Art Pro und Contra zu machen.
    Das Problem sicher dabei ist da man es nicht für alle Produkte im Bio Bereich vergleichen kann auch denke ich ist das in den Ländern auch unterschiedlich.

    Habe bei der Weinakademie beim Aufbaukurs mal einen Katalog in die Hand bekommen, welche Bio Dünger und BIO Schädlingsbekämpfungsmittel es gibt, alleine schon da ist die Vielfalt so groß. Wann verwende ich was und passt es auch zum Ökologischen Umfeld, der reine Irrgarten da kommt es schon sehr Recht das es dann Anbieter gibt die einen das blaue vom Himmelversprechen. Dann baut man lieber eine Sorte von einem potenten Hersteller an, die resident ist und viel Ertrag bringt etc…. Bei Wein nicht wirklich so möglich bis jetzt, aber das kommt sicher auch noch. Der Wein aus dem Reagenzglas, ist ja schon fast so, wird ja in Übersee so gehandhabt. Der Wein muss immer gleich schmecken, damit der Konsument immer zufrieden ist, was für ein Schwachsinn. Ein Einheitswein wo ich nicht erkennen kann welcher Jahrgang das ist, weil er getrimmt wird.
    Das ist nicht meins….

    Was mir bei allen Debatten auffällt ist eigentlich die Tatsache dass viele Marketing Gags welcher Branche auch immer sehr gut funktionieren, man liest es aus vielen Statements heraus. Gut find ich das darüber geredet wird, man sich austauscht hier und auch in anderen Blogs Diskussionen.

    Ich hoffe es gehen dann mehr Leute mit offenen Augen durch den Supermarkt und auf Märkten etc. informieren sich von mehreren Quellen. Das Problem ist nur wenn vertraut man?! Außer seinen Bauern um die Ecke wenn man ihn den hat.

    Vertrauen wird immer schwieriger, wenn es nicht Nachvollziehbar für einen normalen Konsumenten ist, wie die Produkte hergestellt werden. Die Richtlinien werden immer hin getrimmt damit es den großen passt, weil sie wie überall den Zugang zu den Entscheidungsträgern das Geld haben etc… Wenn man dann versucht ihnen die Suppe zu versalzen, wird alles unternommen um sie Mundtot zu machen.
    Wenn einfach ein Gerücht gestreut und Halbwahrheiten verbreitet werden, ist es einfach schlimm und das find ich nicht in Ordnung, das hat dann mit einer Diskussion wie ich sie mag, nichts mehr zu tun, egal von wenn sie kommen.

  45. Simon Ziegler schrieb am 28. März 2012 um 19:06

    weder geht es hier um diffamierungen, sondern um umgang mit wahrheit und ehrlichkeit.

    ich halte also fest, dass ein teil der recherche unter recht „eigenwilligen“ umständen zustandegekommen ist, weil die Befragten dachten sie würden eine doktoranden unterstützen, der daten einzuordnen weiss und verantwortungsvoll und ausgewogen damit umgeht. ….
    aber keine sorge damit hat sich für mich auch ein weiteres diskussionsinteresse erledugt

  46. estella tobias schrieb am 14. Juni 2012 um 01:07

    euch Fachleuten möchte ich gerne sagen das es uns ,den Konsumenten ganz und gar nicht egal ist ob unser Biobrot auf den weg zu mir schon 2mal tief gefroren war.auch nicht das der Beruf Bäcker von aussterben bedroht ist , weil mein Brot in 3 riesen Brotfabriken von Maschinen gebacken wurde.und schon gar nicht das kein einziger klein Biobauer damit unterstützt wird, sondern im gegen-teil im Existenzkampf landet, dank der preisdrückerei der Großkonzerne.es ist mir auch nicht egal das Supermärkte hauptsächlich max 10 verschiedene Obst und Gemüsesorten anbieten die in riesigen Monokulturen wachsen.das all die Supermarkt Zulieferer der Bioabteilungen fast nur ausländische Arbeitskräfte angestellt haben , ist ein Beweis das die Arbeitsbedingen und die Bezahlung schlecht sind.mir hat das Buch die letzten Illusionen genommen.und ich kaufe jetzt auch kein bio mehr im Supermarkt und mache auch jeden der mir begegnet auf die Umstände aufmerksam.ich kann au jedenfalls sagen „danke Clemens Arvay“

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