Die lange Reise einer Jeans. Gar nicht öko!

BioBella | 5. September 2013 11:40 Uhr

Jeans ökologisch

Jeans – gar nicht öko

Wie kommt es zu der langen Reise? An die 60.000 km kann so eine nicht-öko-korrekte Jeans hinter sich haben, bis sie bei ihrem stolzen Besitzer anlangt. Nun ja, Baumwolle wächst bekanntlich ja nur in warmen Ländern und die billigsten Arbeitskräfte findet man nur am anderen Ende der Welt. Baumwollernte, Spinnerei, Weberei, Färberei, Näherei… nach der Ausbeutung der Arbeiter in den Billiglohnländern findet die nicht-öko-korrekte Jeans ihren Weg zu den Konsumenten in einem der reichen Industrieländer.

Banner_MaasStationen einer nicht-öko-korrekten Jeans

Beginnen wir zum Beispiel in Kasachstan, wo die Baumwolle auf großen Plantagen angebaut wird, freilich nicht ohne Hilfe jeder Menge Pestizide. Nach der Ernte (von Hand oder mit der Maschine) wird der Rohstoff in die Türkei versandt.

  • In der Türkei angelangt, wird die Baumwolle in Spinnereien zu Garn gesponnen, welches weiter nach Taiwan geschickt wird.
  • In Taiwan wird das Baumwollgarn in Webereien zum Jeansstoff verarbeitet.
  • Die chemische Indigofarbe (blau) zum Einfärben des Jeansstoffes wird in Polen produziert.
  • Garn aus der Türkei bzw. der Jeansstoff aus Taiwan und die Indigofarbe zur Einfärbung aus Polen landen alle in Tunesien. Sind Garn bzw. Stoff  gefärbte geht es weiter nach Bulgarien.
  • In Bulgarien wird der fertige Jeansstoff veredelt, also z.B. weich und knitterarm gemacht. Danach geht die Reise weiter nach Indien.
  • In Indien oder einem anderen Billiglohnland wird die Jeans genäht. Knöpfe und Nieten stammen z.B. aus Italien, der Futterstoff aus der Schweiz. Die fertig genähten Kleidungsstücke werden nach Frankreich gesendet.
  • In Frankreich bekommen die Jeans ihren letzten Schliff. Den beliebten „Stone-Washed-Effekt“ z.B. oder erhält sie durch Waschen mit Bimstein aus Griechenland.
  • Das höchst gesundheitsgefährdende „Sandstrahlen“ wird nur noch in Ländern wie China, Bangladesch oder Indonesien praktiziert.

Ende der Gar-nicht-öko-Jeans Reise

Zig-Tausend Kilometer später ist die Nicht-Öko-Jeans also endlich bereit für den Laden. Bei der Produktion wurden etwa
  • 8.000 Liter Wasser verbraucht
  • Arbeiter in vielen Ländern krank gemacht (Färberei, Stone-Washed-Effekt)
  • Menschen durch Niedrigstlöhne ausgebeutet und
  • die Umwelt durch Pestizide und Chemikalien geschädigt.
Den größten Gewinn an der Nicht-Öko-Jeans macht am Ende der, der sein Markenetikett in die fertige Jeans einnäht und unter seinem Namen verkauft. Gratuliere!

Quelle: HfG Schwäbisch Gmünd, Audiovisuelle Gestaltung, Marie-Louise Hamprecht

 

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Kategorien: Artikel, Ethisch & Sozial, Fahrzeuge & Verkehr, Mode & Accessoires, Umwelt & Energie

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7 Comments

  1. Martin Moser via Facebook schrieb am 5. September 2013 um 12:56

    eine gute Alternative: ww.naturfaser-foelser.at/jeans/

  2. Marieke schrieb am 10. Februar 2015 um 14:04

    Die Information,dass den meisten Gewinn die Marke macht ist falsch. Diese erhält „nur“ 25% des Gesamtumsatzes. Der Einzelhandel aber bekommt 50%,beispielsweise für Personalkosten etc.

  3. Yannis Horstmann schrieb am 5. März 2015 um 10:12

    Hat mir sehr für unseren unterricht geholfen, bewsonders das video 🙂

  4. BioBella schrieb am 16. März 2015 um 09:23

    Das freut mich sehr Yannis! Danke für das positive Feedback und danke für Euer Interesse und das Engagement für eine bessere Welt 🙂 Ich setze große Hoffnung in die nächste Generation 😉 LG, BioBella

  5. eileen schrieb am 25. Juni 2015 um 19:21

    ich finde das eine super Seite hat mich sehr erstaunt wie weit die Jeans so reist mir hat`s übrigens auch für die schule geholfen !!Danke

  6. selina schrieb am 13. Oktober 2015 um 15:26

    mir hat es sehr für die schule weiter geholfen

  7. selina schrieb am 13. Oktober 2015 um 15:28

    🙂 🙂 😀 😉 :/

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